Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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besetzten Augsburg, während Max Emanuel auch noch Passau an 
zriff und es nahm, ja bis Linz vorrückte und durch ganz Nieder— 
osterreich streifen ließ. 
Das Regiment Leibgarde mit den zwei anderen genannten 
hessischen Regimentern hatte sich während dieser Operationen des 
Markgrafen speziell bei diesem selbst befunden. Vom 30. September 
datirt u. A. ein Rapport des Regiments Prinz Wilhelm, eine 
aͤriegsrechnung besagt ferner, daß das Regiment Leibgarde selbst 
»om September an in Augsburg, in Leutkirch und in Stuttgart ge— 
tanden hatte. Näheres über den Antheil des Regiments an den 
azusgeführten Operationen ist nicht bekannt. Dasselbe kam jedenfalls 
heim Beziehen der Winterquartiere zuerst nach Leutkirch in das 
südliche Schwaben. Dies dauerte wohl nicht lange Zeit, denn der 
Mitte November eintretende Verlust von Kempten an die Bayern 
nußte den Bezirk Leutkirch nicht für geeignet als Winterquartier 
erscheinen lassen. Das Regiment mag daher bereits Mitte November 
tach Stuttgart verlegt worden sein. 
Nach dem Abmarsch Villars nach Bayern war Tallard nicht 
lange bei Offenburg gegenüber dem Markgrafen von Baden stehen 
zeblieben, er hatte sich, als auch dieser abgerückt war, über den 
Rhein wieder zurückgezogen, um erst Verstärkungen heranzuziehen. 
Bis Mitte Juli hatte er dann etwa 40 000 Maun zu seiner Ver— 
ügung, während auf dentscher Seite neben dem bei Stollhofen ver— 
»liebenen 15000 Mann starken Korps des Generals Thüngen 
iur noch zwei unbedeutendere Korps unter dem Herzog von 
Meiningen bei Philippsburg und unter General Friesen bei und in 
Landau standen. Die Linien an der Lauter waren deutscherseits 
herlassen und von den Franzosen besetzt worden. 
Tallard überschritt, ohne Widerstand zu finden, den Rhein, 
»erannte am 15. Juli Freiburg und rückte dann vor Altbreisach, 
velche wichtige Festung sich schon nach wenigen Tagen ergab. Dann 
hassirte er nochmals den Rhein bei Kehl und marschirte auf Landau, 
nicht ohne neue Verstärkungen an sich gezogen zu haben. Am 
13. Oktober begann die Belagernug unter Leitung des Marschalls 
Vauban. Die deutschen Truppen, welche in der Gegend noch 
herstreut standen, wurden leicht zurückgetrieben, andererseits bildete
	        
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