Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

Die uns beschäftigenden zwei Regimenter „Garde“ und 
„Grenadiere“ gehörten dem im englischen Solde kämpfenden Korps 
in. Dasselbe bestand aus folgenden Truppentheilen: 
Grenadier-Regiment 
Infanterie: 
2 Bataillone — 10 Kompagnien 
Oberst v. Tettau) 
Oberst v. Sacken) 
Leibgarde zu Fuß 
Regiment Erbprinz 
Wartensleben 
Schöpping 
Löwenstein 
Prinz Wilhelm 
Schenk 
15 Bataillone — 
75 Kompagnien. 
Kavallerie: 
Regiment Leibgarde zu Pferde — 6 Kompagnien 
Spiegel — 6 
Erbprinz Dragoner 
Hessen-Homburg Dragoner 
24 Kompagnien. 
Die hessischen Truppen waren zwar angeworben, doch nur aus 
Landeskindern und ohne Zwang, auf vierjährige Dienstfrist. Es 
war ausdrücklich bestimmt, daß vor der Beeidigung des Rekruten 
genau festgestellt werde, ob derselbe mit Gewalt zum Dienste ge— 
zwungen sei oder nicht. Diese Fürsorge war eine sehr wohlthätige 
für den Geist, der in der Truppe herrschte, sie war eine wahre 
Seltenheit, um so mehr, als diese Zeit ein ungeheures Menschen— 
material in Anspruch nahm und daher alle möglichen Arten der 
Zwangseinstellung kannte. 
Die Taktik hatte sich nur langsam hervorgearbeitet aus der 
alten Form der Angriffskolonne zu der Linie. Man stand noch in 
vier Gliedern, beim Gefecht in drei, welche so feuerten, daß das 
vorderste Glied niederkniete. Die Glieder marschirten mit vier Schritt 
Abstand Arm an Arm. Beim Feuern schlossen sie auf das erste 
Glied auf. Die Einheit war das Bataillon zu vier „Divisionen“ mit 
je zwei Kompagnien. Die Grenadier-Kompagnien zählten gesondert. 
Jeder Angriff erfolgte in Linie, die vier „Divisionen“ des Bataillons
	        
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