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Goeckingk Boie
„Geschichte des Herrn Oheim des Jüngeren“ die Frage stellte: „Werden
unsre Kinder nach America verkauft und mit unserm eignen Geld montiert
und armiert, damit sie recht hoch können verkauft werden?“
Die Frage nach der sittlichen Berechtigung der Teilnahme der Deutschen
am Kriege warf damals ein Freund Gleims, der Halberstädter L. F. G.
Goeckingk, in seinen Gedichten auf. In seinem „Kriegslied eines Pro—
vinzialen“ (Gedichte 3, 75ff. 1782) läßt er diesen fragen:
„Was gehn Dich unsre Händel an?
Was tat Dir unser Land?“
und erhält die „Antkwort eines keutschen Soldaten“:
Nichts gehn mich eure Händel an ...
Allein gehorsam geh' ich fort,
Gebeut mein Fürst zu gehn;
Denn er, nicht ich, muß einstens dort
Dafür zur Rede stehn.
Das Gedicht Goeckingks erschien zuerst im Göttinger Musenalmanach von
1780 (102 ff.). In derselben Sammlung (1787, 145ff.) erschien später ein
anderes anonymes Gedicht, angeblich auch von Goeckingk,»d zum Preise eines
„guten Fürsten“, das noch deutlicher den Soldatenhandel ablehnt. Es heißt
darin:
Er brennt nicht unser Hab und Gut
In Feuerwerken auf ...
Auch trägt er unser deutsches Blut.
Den Briten nicht zu Kauf.
Auch in dem Gedicht „Golddurst“ (1782) über das Thema „Was tut der
Deutsche nicht fürs Geld“ fand Goeckingk anklagende Worte gegen das
Subsidienwesen, wie folgende:
Muß darum sich Dein schlanker Sohn,
Klopffechtern gleich, für einen Fremdling raufen
Und, ach! zu eines stolzen Volkes Hohn
Sein tapfres Blut für keures Brot verkaufen?
Ein anderer Göttinger oder wenigstens ein Mitglied des Göttinger Hain—
bundes, Heinrich Christian Boie, ließ im Musenalmanach für 1783 (G.
217) Kunz und Hinz sich über den Mond unterhalten. Kunz fragt:
* Sind