Pfeffel Stolberg Sehubart
Wohl Dir, liebes Afrika,
Nun behältst Du Deine Kinder,
Schon verkauft Germania
Seine Helden wie die Rinder ...
Dreimal selig muß ich — kraun —
Mich vor deutschen Sklaven achten,
Mich zwingt man, Tabak zu bau'n
Jene müssen Menschen schlachten.
Halb so theuer ist das Blut
Eines Hessen angesezet,
Als man in Conneckticut
Meinen feilen Schweiß geschäzet.
Auch der tyrannenblutdürstige Graf Friedrich Ludwig Stolberg ließ seine
Stimme gegen den Soldatenhandel vernehmen. In seinem Gedicht „Die
Zukunft“ (1779 82) (Hrsg. v. O. Hartwig, Leipzig 1885) heißt es auf
Seite 535:
Albion, schone das Blut von Deinen Söhnen und Brůdern,
Deine Wunden bluten vergebens; vergebens erkaufest
Du von deutschen Fürsten die Blüte kriegrischer Jugend.
In einem andern „Lied eines deutschen Soldaten in der Fremde“ (Sämtl.
Gedichte der Grafen Christian und Friedrich Ludwig Stolberg. Frankfurt
1783 S. 49) schildert er die Anwerbung eines Betrunkenen und seine Reue.
Vorsichtig drückt sich Schubart, der Gefangene von Hohenasperg in seinem
„Gespräch auf dem Schiffe“n aus. Der Schiffsprediger fragk den Soldaten:
Was denkt ihr, Freund, daß ihr dem Meere
Das junge Leben awertraut?
und erhält die Anwort:
Das tu' ich gern, mein Fürst hat's ja befohlen.
Wir schwimmen nach Amerika...
Zu streiten ist Soldatenpflicht ...
Und kurz und gut, mein Fürst hat es gewollt,
Und dafür hab' ich meinen Sold.
Die in Berlin erscheinenden „Neuesten Mannigfaltigkeiten“ nahmen ebenso
wie Schubarts Teutsche Chronik unverhohlen Partei für die Amerikaner.
7 Gedichte. Stuttq. 1786. 5. C0.