Full text: Soldatenhandel

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Preußische Subsidienpolitin 
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hatten sie — dann machten die Großmächte, Preußen und sterreich, um 
beim Bilde des Handels zu bleiben, Engros-⸗Geschäfte auf eigene Faust, 
während die kleineren Potentaten als stille Teilhaber sich mit kleinerem Ge— 
winn begnügen mußten. So war z. B. der Subsidienvertrag Preußens mit 
den Seemächten vom 19. April 179418 ein ziemlich großes Geschäft, indem 
der Berliner Hof für die Lieferung von 62000 Mann eine Subsidie von 
400000 Pf. Sterling und monatlich 50000 Pf. Sterling verlangte. 
400000 Pf. Sterling sind nach heutigem Geld 8 Millionen Mark, 50000 
Pf. Sterling sind eine Millioni Die Truppen konnten überall verwendet 
werden, wo die „Interessen der Seemächte“ es ratsam erscheinen ließen! 
Aber, erwidert mir der Kenner der Geschichte, der Haager Vertrag „erlosch 
de facto“,“ ehe er zur Ausführung kam. Stimmt, er erlosch, weil Preußen 
den Vertrag nicht erfüllte und die Seemächte, um wieder beim Bilde des 
Handels zu bleiben, einfach hinterging. 
Doch wozu Einzelheiten? Dabei wollen wir uns nicht aufhalten, auch keinen 
großen Wert darauf legen, daß der große Kurfürst von Ludwig XIV. ich 
weiß nicht genau wieviel Hunderttaufend Livres vierteljährlich Subsidien 
erhielt. Die märkischen Hohenzollern waren in puucto Soldatenhandel wahr⸗ 
lich nicht viel besser als die fraͤnkischen.?o Als Kronzeugen für diese Behaup⸗ 
kung berufe ich mich auf einen Mann, den auch der Generalleutnant v. Bo⸗ 
guslawski zu den „großen Autoritäten“ auf diesem Gebiete rechnet. König 
Friedrich II. von Preußen sagt in seinen Mémoires pour servir à l'histoire 
de la maison de Brandebourgęo von seinem Großvater Friedrich J.: 
Il sacrifia S30000 hommes de ses sujets dans les différentes guerres 
de IEmpereur et des alliés, afin de se procurer la royautô; ... il trafi- 
quait du sang de ses peuples aveo les Anglais et les Hollandais, comme 
ces Tartares vagabonds qui vendent leurs troupeaux aux bouchers de la 
Podolie pour les égorger. ... il vendait 20 000 hommes aux alliées, pour 
avoir le nom d'en entretenir 30 o00. 
betr. der Rheinfelser Frage, der Garantie für Hanau, der Unterstützung im Streit mit 
Darmstadt, der Ansprüche auf Brabant und last not least auf die Kurwürde. 
is Martens, Recueil 5, 283. „Mit diesem Vertrag, dessen Sinn und Wortlaut keinerlei 
Zweifel zuließ, hat Preußen, genau in derselben Weise wie die gekrönten Menschenhändler 
auf den kleinstaatlichen Thronen, seine Untertanen an fremde Mächte für baares Geld 
vermietet. Die Schmach des Soldatenverkaufs haftete seitdem unaustilabar auch auf Preu⸗ 
ßen.“ Eisner, Ende des Reichs 103. 
18 Gebhardts Handbuch 2, 404. 
„Die meisten Fürsten aus unserm Hause haben sich nur schlecht aufgeführt“ (König Fried⸗ 
rich II. von Preußem). 
». Oeubres de Frédéric le Grand1 (1846) 122ff. 
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