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zimmer zu bringen. Wir wollen für jeden Bewohner einen Mindest⸗
luftraum, wobei wir aber bedenken müssen, daß es sich bei vorzũg⸗
licher Cuftung auch in einer engen Schiffskabine leben läßt. Alle
kindrücke des Straßenlebens sollen nur in einem gemilderten Zu—
stande ins Innere der Wohnung oringen, und alle Vorkommnisse
des äußeren Lebens, die uns schädlich sein könnten, so gelindert
werden, daß sie uns keinen Schaden mehr bringen. Kurz, die Woh⸗
nung muß, um uns vor Krankheit zu bewahren, ähnliche Aufgaben
erfüllen wie die Kleidung.
Aber wie wir nicht ganz gleichgültig sind gegen das, was wir
an unserm Körper tragen, wie ein sympathischer Anzug uns nicht
selten in eine ganz anders gehobene Stimmung versetzt als ein wider⸗
willig getragener, der bei empfindlichen Menschen geradezu körper⸗
liches Unbehagen hervorrufen kann, so kann auch die Wohnung
unser Wohlbefinden ganz erheblich beeinflussen. Und das müssen wir
bon einer Wohnung verlangen, daß sie nicht nur körperliche Krank-
heiten nach Möglichkeit verhüte, sondern auch seelische. Damit wir
die nötige Erholung finden, muß jede trübe Gemütsstimmung ver⸗
hütet werden. Und dazu muß die Wohnung in ihrer Gesamtheit
beitragen, nicht nur ihre ganze Anlage, die schon an und für sich
Behaglichkeit ausströmen kann, die Wanobekleidung, ihre Ein—
richtung, ihr Zugang, das äußere des Hauses, sondern auch die ganze
Umgebung.
Die Ansprüche der seelischen Hygiene decken sich vielfach mit
denen der leiblichen. Wenn wir zum Fenster hinaussehen und unser
Blick fällt auf Vorgärten mit grünen Kasenflächen, auf dichte Bäume,
die die Straße einfassen, so hat das Auge etwas herzerfreuendes
vor sich, etwas, das unsere Stimmung aufs günstigste beeinflußt;
aber zugleich hat auch unser Körper Vorteile von diesen Anlagen:
die Grünflächen, die Bäume mit ihren großen Blattflächen ver—
bessern die Luft, halten den Staub von unserer Wohnung und ge⸗
statten uns, die Fenster offen zu halten. Die Bäume dienen außer⸗
dem als Schattenspender, nicht nur den Fußgängern auf der Straße,
sondern auch zeitweise den Bewohnern der unteren Stochwerke. Auch
die efeu⸗ oder weinbewachsenen hofwände machen uns Freude, indem
sie unsern Blichen die öden, kahlen Mauerflächen entziehen, dienen
zugleich aber als Schutz gegen eine zu starke Sonnenbestrahlung.
In der Gegenwart wird mehr und mehr Wert auch auf die