liamer schon in größeren und kleineren Epidemien aufgetreten ist,
besonders stark aber während des Krieges gewütet hat. Man kann
nicht, wie sür den Typhus, nur einen einzigen Erreger für sie verant-
wortlich machen; wahrscheinlich sind nicht nur die bekannten vier
Arten von Dysenteriebazillen, kleine, plumpe, unbewegliche Stäbchen,
entweder einzeln oder in verschiedenen Zusammenstellungen bei der
Entstehung der Krankheit beteiligt, sondern es kommen auch noch
andere Bakterien in Betracht, ganz abgesehen davon, daß eine be—
sondere Art der Krankheit, die sog. Amöbenruhr, auf einzellige
Urttere, die eine Länge von etwa 223 hundertstelmillimeter haben,
deutliche Kerne besitzen und sich durch Ausstreckung von Fortsätzen
hewegen, zurückgeführt werden muß.
Haus Rrounkheitsbild ist fast immer das gleiche. Infolge einer
Eutzündung des Dichkbarms, manchmal auch der unteren Teile des
Dünndarms, die bis zur Geschwürsbildung fortschreiten kann, kommt
es zu schmerzhaften, erschöpfenden blutigschleimigen Durchfällen
Die Bazillen geben Giftstoffe ab, die auch andere Organe, das herz,
das Nervensystem, erheblich zu schädigen vermögen. Bei der Amöben-—
ruhr können Citerungen in der Leber leicht verhängnisvoll werden.
Die Krankheitskeime werden ausschließlich mit dem Stuhlgang
ausgeschieden, und so müssen wir ihn wie beim Typhus als den
Ausgungspunkt einer jeden neuen Erkrankung ansehen. Die Dyus⸗
enteriebazillen sind sehr lange außerhalb des Körpers haltbar; im
trochenen Sande waren sie noch 12 Tage nach Verlassen des Körpers
ansteckungsfähig, an Kleidungsstücken angetrocknet, lebten sie bei
Tageslicht 63, vor Licht geschützt sogar 150 Tage (heymann)
und im Feuchten überdauern sie wahrscheinlich diese Spanne erheblich
Die FPmöben allerdings sind empfindlicher; sie vermögen sich außer⸗
halb bes Körpers nur in der Feuchtigkeit einige Tage zu halten.
Währenoö der Typhuskeim aber in den meisten Fällen, einem
Gesunden einverleibt, ihn auch erkranken läßt, setzen die Kuhrerreger
eine gewisse Schwäche des Darmkanals voraus, eine Verdauungs-
störung, wie sie infolge unzweckmäßiger Ernährung, ungenügender
salz⸗ und Flüssigkeitszufuhr, unter Umständen auch im Anschluß an
den Genuß rohen Obstes nicht selten eintritt, aber auch bei schwäch—
lichen, hlutarmen Menschen die Regel ist. Daß diese Empfänglichkeit
für Kuhr gerade in unhygienischen Wohnungen aft angetroffen wird.
kler Man hat quch von Dosentoriehüusern aefprochen. Hei der