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werden: in Deutschland kommen jährlich etwa 4565000 neue hinzu.
In einem kleinen Orte erkrankte der Bäcker, der zugleich eine Wirt⸗
schaft betrieb, an Typhus; auch seine Frau wurde angesteckt. Beide
Chegatten genasen. In der Folgezeit nun wurde die Krankheit nicht
nur auf vier nacheinander zuziehende Dienstboten, sondern auch auf
sechs andere Personen übertragen, die teils im hause wohnten, teils
als Nachbarn hier verkehrten. Drei der Erkrankten starben. Schließ
lich entdeckte man, daß die Wirtin Dauerausscheiderin war.
hier ist der Vorgang so zu erklären, daß die Wirtin, die es an
der persönlichen Sauberkeit fehlen ließ, beim Besorgen der Küche
bisweilen Nahrungsmittel infizierte und so den Typhus verbreitete.
Von einer Wohnungskrankheit kann also keine Kede sein. Das wird
noch deutlicher in folgendem Falle: In einer haushaltung waren
in 31 Jahren 13 Typhusfälle vorgekommen; man wechselte die Woh—
nung, aber der Typhus war nicht auszurotten. hier war die Frau,
die zuerst erkrankte, die Keimträgerin. Daß eine Person 31 Jahre
lang Typhusbazillen bei sich beherbergt, ist kein einzig dastehendes
Beispiel; es liegen Beobachtungen vor, daß sich die Keime 52 Jahre
lang im Körper halten können. Wie wenig manchmal in solchen
Fällen die Wohnungsverhältnisse mitspielen, erhellt daraus, daß ein
bazillentragendes Dienstmäochen auf 8 Dienststellen 11 Personen
ansteckte.
Ueimträger sind zunächst darum besonders gefährlich, weil man
erst nach ihnen zu suchen anfängt, nachdem sie Unheil angerichtet
haben. Auch dann ist es schwer, sie unschädlich für ihre Mitmenschen
zu machen. Zu irgenoͤwelchen strengeren Maßnahmen, die doch oft
dringend nötig sind, bietet das Gesetz keine Handhabe. In manchen
Faͤllen ist es gelungen, durch Herausnahme der Gallenblase, die viel⸗
fach den Sitz der Bazillen bildet, sie ein für allemal aus dem Körper
zu entfernen. Aber zu dieser Operation, deren Erfolg nicht ganz
sicher ist, kann niemand gezwungen werden. So muß man sich ge—
wöhnlich darauf beschränken, die Keimträger von dem gemeinsamen
Abort fernzuhalten und sie zu peinlicher Desinfektion ihres Stuhl-
gangs und ihrer Wäsche sowie zu gewissenhafter Säuberung ihrer
hände anzuleiten. Auch auf diese Weise kommt man bei willigen
Personen in der Regel zum ziel.
Auch zur Weiterverbreitung der Kuhr kann die Wohnung bei—
tragen. Die Ruhr ober Dysontorie ist eine Darmkrankheit, die 3war