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den Wanderausstellungen, die auch kleine Orte auffuchen, dank den
in allen Schulen verbreiteten Wandoͤtafeln der populärste der Spalt⸗
pilze geworden (Abb. 12).
Das schlanke, oft leicht gekrümmte, unbewegliche Stäbchen kann
einmal deshalb so gefährlich werden, weil es in großen Massen ausge—
schieden wird; ein zweiter Nachteil für den Gesunden besteht darin,
daß die Tuberkelbazillen außerhalb des Körpers, in feuchter Um⸗
gebung, in Wasser oder Jauche oder angetrocknet im Auswurf und
vor Licht geschützt, wahrscheinlich monatelang ansteckungsfähig blei—
ben. Sonnenlicht tötet sie in wenigen Stunden; bei Tageslicht lebten
sie in Aktenstaub noch acht, in Kleiderstaub fünf und in Straßenstaub
drei Tage nach Verlassen des Körpers. An der Wand eines Zimmers,
in dem ein Tuberkulöser gestorben war, fand man noch sechs Wochen
nach seinem Tode lebende Tuberkelbazillen (C. Rabinowitsch). Ge⸗
wissermaßen zum Ausgleich für diese gefährlichen Eigenschaften der
Tuberkuloseerreger genügt gewöhnlich ihr einmaliges Eindringen
in den Körper nicht, die Krankheit hervorzurufen. Sie setzen eine
gewisse Empfänglichkeit, eine Herabsetzung der Widerstandskraft des
Körpers voraus; nur wenn diese vorhanden ist, können sie sich an⸗
siedeln und in der Lunge die Entzündungen und Zerstörungen veran⸗
lassen, die wir als Tuberkulose bezeichnen. Ein Vergleich wird uns
den Vorgang vielleicht verständlicher machen. Die Cokomotive ver⸗
streut mitunter während der Fahrt Funken. Diese Funken fallen,
soweit sie nicht schon in der Luft verlöschen, zum großen Teil auf den
Rasen des Bahndammes und seiner Nachbarschaft nieder. Nicht selten
setzen sie in der heißen Jahreszeit das dürre Gras, das unter den
Strahlen der Sonne gelitten hat, in Brand. Fallen die Sunken aber
auf grünes, vollsaftiges Gras, das der Sonnenglut widerstanden hat,
so vermögen sie ihm nichts anzuhaben; sie verlöschen, ohne daß der
Keim des Feuers Nahrung fand. ähnlich werden auch die Tuberkel—
bazillen zum Teil schon unmittelbar nach Verlassen des Körpers zu⸗
grunde gehen. „Ansteckend“ können sie nur dort wirken, wo der
Uörper nicht mehr in voller Kraft steht. Über einen kräftigen, voll—
saftigen Körper haben sie keine Macht.
Die Bazillen nehmen, um in die LCunge zu dringen, denselben
Weg wie die Atemluft; die uns umgebende Luft kann also für uns
gefährlich werden, wenn sie Tuberkelbazillen enthält. Jeder Tuber—
kulöse, bei dem der Prozeß nicht etwa zum Stillstand gekommen ist