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dünstungen der Menschen, die sich nicht selten recht unangenehm be—
merkbar machen. Gesundheitlichen Schaden ruft in Räumen, wo sie
sich aufdrängen, nur die gewöhnlich gleichzeitig durch die ausge—
atmeten Gase eingetretene Luftverschlechterung hervor. Man' hat
verschiedentlich versucht, mit stark, aber nicht aufdringlich riechenden
Mitteln üble Gerüche in der Wohnung zu verdecken, und es ist da—
durch gelungen, jede unangenehme Empfindung zurückzudrängen,
borausgesetzt natürlich, daß nicht irgendein nachteiliges Gas den
Beruchen zugrunde lag. Es gelingt
auch durch Ozonbeimischungen,
liber üble Gerüche hinwegzutäu—
schen. Bei der Wahrnehmung von
kiechempfindungen spielt aber die
Gewohnheit eine große Rolle.
Wohl ist es sicher, daß jene nicht
bei allen Menschen gleich stark
sind; trotzdem gerät man oft in
Erstaunen, in was für einer At—
mosphäre die Bewohner eines Zim⸗
mers es zuweilen aushalten; jeder
Arzt wird in dieser Beziehung seine
Erfahrungen gemacht haben. Die
Gewohnheit ist in vieler hinsicht
ein Feind der hygiene; sie macht
den Menschen schlaff und gleichgül—
tig, sie nimmt ihm alle Energie,
seine CLage zu verbessern, sich gegen
drohende Gefahren zu schüken.
Wenn wir nur den Gerüchen an und für sich schädliche Eigen⸗
schaften absprechen müssen, so können sie doch auch zur Kennzeich—
nung eines schädlichen Gases dienen, wie wir am Leuchtgas sahen.
Wir müssen noch einmal auf die Kanalgase zurückkommen. Auch sie
enthalten giftige Bestandteile, besonders Schwefelwasserstoff, und es
sind auch schon Fälle beobachtet, daß Arbeiter, die sie beim Reinigen
einer Senkgrube einatmeten, von plötzlicher Ohnmacht befallen wur—
den, sich nicht retten konnten und bisweilen auch noch ihre helfer
ins Verderben hineinzogen. In Wohnungen sind solche Vergiftungen
bisher nicht vorgekommen; nicht von der hand zu weisen ist aber