Full text: Sammelband

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deres wahrgenommen. Morgens jedoch kam das Mädoͤchen nicht zum 
Horschein; man ließ die Tür aufbrechen und fand sie leblos in ihrem 
Bette. Alle Versuche, sie zum Bewußtsein zu bringen, waren ver— 
geblich. Ein besonderer Geruch war in dem Raume nicht zu verspüren. 
Dem sofort herbeigeholten Arzte fielen die eigentümlichen Totenflecke 
auf, die dadurch zustande kommen, daß sich einige Stunden nach dem 
Tode das Blut in die unten gelegenen Teile der Leiche senkt, und ge⸗ 
wöhnlich, entsprechend der Farbe des Blutes, blaurot gefärbt sind; 
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Abb. g. Einströmen von Gas aus den gelockerten Fugen der Teitung in eine Wohnung. 
hier sahen sie aber kirschrot aus. Das wies auf eine Gasvergiftung 
und ein Blick aus dem Fenster gab hierfür die nötigen Anhaltspunkte. 
fAuf dem Hofe waren Erdarbeiten im Gange. Ein undichtes Kanal— 
rohr war freigelegt worden. Es roch in der ausgeworfenen Grube 
stark nach Leuchtgas. Es ergab sich, daß man bei der Uusschach— 
tung einem Gasrohr den Boden entzogen, dieses sich an einer Stelle, 
die gerade unter der Kammer lag, verschoben hatte und nun eine an 
sich mangelhafte Fuge gelockert worden war, so daß das Gas frei ent— 
weichen konnte. Ein Teil drang durch den Erd- und Fußboden in 
die Kammer und tötete das schlafende Mädchen,
	        
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