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lung lästige Wärmung vermitteln und unsern Körper vor unzuträg—
lichen Temperaturunterschieden bewahren. Von der Erfüllung dieser
Forderungen sind unsere Ofen aber oft weit entfernt; zumal die
aus Eisen hergestellten besitzen oft nicht die Fähigkeit, die erzeugte
Wärme festzuhalten. Sie verbreiten zwar sehr bald eine große, un—
angenehm strahlende Hitze um sich, aber um so schneller erfolgt die
Abkühlung, und diesem Wärmesturz ist unser Körper nicht immer
zewachsen. Ein weiterer Nachteil eines allzusehr strahlenden Ofens
hesteht in einer hochgradigen Austrocknung der Luft, die schädlich
auf die Schleimhäute unserer Atmungsorgane wirken und Katarrhe
erzeugen kann. Der Staubgehalt erhöht die Unannehmlichkeit dieser
trochenen cCuft.
Aber die heizung kann die Stubenluft auch unmittelbar durch Bei—
nischung ihrer festen und gasigen Erzeugnisse recht ungünstig verän—
dern, ja sie vergiften. Mit den sichtbaren Verunreinigungen der
Tuft durch die Feuerungsanlagen hat man sich in den letzten Jahren
hesonders lebhaft beschäftigt, und von der Kauch- und Rußplage hall—
ten eine Zeitlang alle Versammlungen gemeinnütziger Gesellschaften
vider. Der grobe Rauch, der von industriellen Anlagen herrührt und
sich in den Straßen lästig bemerkbar macht, kann uns zunächst zum
schließen der Fenster veranlassen und dadurch alle Nachteile eines unge—
lüfteten Wohnraumes heraufbeschwören; sodann halten die geschlos—
senen Fenster zwar die groben Bestandteile zurück, die Gase aber
dringen durch die Fugen in das Innere der Wohnungen ein und
verschlechtern geradezu die Luft. In unsern Großstädten wird haupt—
sächlich Braun⸗ und Steinkohle verheizt; beim Feuern wird aus der
Uohle das giftige Schwefeldioryd, die sog. schweflige Säure, frei,
die nicht nur die Pflanzen, sondern offensichtlich auch Menschen und
liere gesundheitlich schädigen kann.
Bei Nadelhölzern, die lange Seit der Einwirkung des Rauches
usgesetzt waren, zeigten sich die Folgen davon in Verfärbungen und
Flechen der Nadeln, Wipfeldürre, in dünner Benadelung.e) Es unter⸗
liegt auch keinem Zweifel, daß in industriereichen Bezirken, 3. B.
Westfalen, bedentend mehr Todesfälle an nichttuberkulösen CLungen—
krankheiten vorkommen als in industriearmen, was ebenfalls auf
den Einfluß des Rauches zurückgeführt wird. Welche Kolle der Rauch
in der Wohnungsluft spielt, entzieht sich unserer Kenntnis; wenn
*) Vgl. Kosmos, Handweiser, 1918, Hheft 11, 8. 255.
Sijcher⸗Defon, Lebensgefahr in Haus unb Haf.