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eest bei starker Dergrößerung auffaßbar. „Was man so sehr prächtig
zonnenstäubchen nennt, sind doch eigentlich Dreckstäubchen,“ sagt
cichtenberg. Die Zahl der Staubpartikelchen in einem Kubikmilli—
meter Straßenstaub hat man auf 5 Milliarden berechnet. Und dabei
wiegt in der Stube die im gleichen Kaummaß enthaltene Menge nur
1u0 Milligramm; in manchen Gewerbebetrieben dagegen, 3. B. in
gilzhutfabriken, steigt das Gewicht nicht selten auf über 140 Nilli—
gramm. Einen ungefähren Begriff von dem Staubgehalt der Stuben⸗
luft bekommt man, wenn man eine alte Tapete mit Brot abreibt.
Der gewöhnliche Wohnungsstaub, ein Gemisch aus abgebröckelten
Bestandteilen nicht nur der Wände, des Fußbodens, der Decke und
zwischendecke, sondern auch aller im Zimmer enthaltenen Gebrauchs⸗
gegenstände, ferner aus dem durch die Fenster und Türen ein—
dringenden und von uns mit Stiefeln und Kleidern mitgebrachten
Straßenstaub, aus menschlichen Abfällen, wie Hautschuppen usw., aus
Produkten der Heizung und Beleuchtung, kann an sich keine Krank⸗
heit erzeugen. höchstens tritt in andauernd staubreichen Wohnräumen
ein Reizzustand der Atemwege ein, der sie in Gefahr setzt, gelegent⸗
lich an einem Katarrh oder ganz selten auch an ernsteren Leiden, se
bei Gelegenheit einer Ansteckung, an Tuberkulose zu erkranken.
Erheblichen Schaden kann der Staub in den Wohnungen an—
richten, wenn er Krankheitskeime enthält; doch davon soll später
die Rede sein. Spalt- und Schimmelpilze sind wohl regelmäßig in
der Zimmerluft zu finden; doch sind sie gewöhnlich harmloser Na—
lur und können höchstens einmal Schaden anrichten, indem sie in
offen dastehenden Nahrunasmitteln Gärung oder Zersetzung hervor
rufen.
wie schon erwähnt, hängt die Zusammensetzung der Zimmerluft
auch von der heizung und Beleuchtung ab. Zunächst können sich die
Staubteilchen auf den überhitzten Ofen- und Heizkörperflächen ab—
lagern, durch die Wärme zersetzt werden und durch ihre Zersetzungs
produkte, darunter vor allem Ammoniak, die Luft verschlechtern,
so daß sie zum mindesten eine Belästigung, bei empfindlichen Per⸗
sonen aber auch eine Reizung, ja einen Katarrh der Schleimhäute in
Nase und Rachen veranlassen können.
Wir verlangen von der Heizung, daß sie uns in der kalten Jah⸗
reszeit vor den Unannehmlichkeiten der Außentemperatur schütze
sie foll uns im Zimmer eine moͤglichst gleichmäßige, nicht durch Strah