Full text: Sammelband

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Krebs nicht höufiger war als in den schwammfreien, von ber Hand 
zu weisen. 
In den feuchten Wohnungen vermittelt die Cuft die schädliche 
kinwirkung. Sie ist das Kahrungsmittel der Lungen; wie Magen 
und Darm einer unverdorbenen, von Schädlichkeiten freien Rahrung 
bedürfen, so ist auch unser Atmungsorgan auf eine reine Luft an— 
gewiesen, die ihm den notwendigen Sauerstoff ohne ungesunde Bei—⸗ 
mischung zuführt. Der Keinheit der Luft droht aber von einer ganzen 
Anzahl von Quellen Gefahr. Die feuchte Wohnung lernten wir als 
eine solche bereits kennen. Die nächstliegende ist jedoch der Bewohner 
selbst. Die Kohlensäure, die er ausatmet — ihre Menge beträgt in der 
Stunde 22,6 Liter — geht in die umgebende Atmosphäre über; 
während diese gewöhnlich 20,930/0 Sauerstoff und O,040 Kohlen⸗ 
säure, abgesehen von der fast unverändert bleibenden, für die Gefund 
heit des Menschen zum mindesten gleichgültigen Stickstoffmenge (etwo 
7900), enthält, haben sich die Werte für jene Gase in der aus⸗ 
geatmeten Luft durchschnittlich in 16,7 und 3,60/0 verändert. Es 
wird also durch die Kohlensäureausscheidung ein Teil der Luft un— 
brauchbar für die Atmung. Weiterhin scheidet der Körper innerhalb 
eines Tages durch CLungen und Haut einen Liter Wasser aus, der 
in Dampfform in die Luft übergeht. 
Zum Nachweis der Veränderung, die die umgebende Atmosphäre 
in ihrer Zusammensetzung, ihrem Feuchtigkeitsgehalt und ihrer Tem⸗ 
peratur erleidet, sowie ihrer Cinwirkung auf den Menschen, schloß 
man eine Versuchsperson in einen Rasten von 714 Uubikmeter, der 
jeden Zutritt von äußerer Luft unmöglich machte Gubner). Schon 
nach einer Stunde ergaben sich für die ruhende Person sehr ungünstige 
Atmungsverhältnisse. Sie verschlechterten sich erheblich, wenn der 
Mann im Kasten bei der Beleuchtung einer Petroleumlampe körperlich 
arbeitete. Innerhalb zweier Stunden stieg der KRohlensäuregehalt 
der Luft von 0,13 auf 1,6500, ihre Feuchtigkeit von 36 auf 97 90 
und die Temperatur von 11,7 auf 14,9 Grad. In der zweiten Stunde 
wurden Klagen über Kopfschmerzen laut. Noch genauer ließ sich die 
wirkung der Luft bewohnter Räume bei Benutzung eines Kastens 
mit Vorrichtungen zur Erwärmung, Befeuchtung, Trocknung und 
Bewegung der Luft feststellen (Paul). Die Erhöhung der Kohlen⸗ 
säuremenge, die nach 3—4stündigem Aufenthalt eintrat und 1,650 
nicht üherfchritt, verursachte bei der ruhenden Versuchsperson keiner⸗
	        
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