Full text: Sammelband

— 10 — 
aung beschränkt, liegt eine Kolonie von kleinsten häuschen; die 
an und für sich jeglicher hygienischen Forderung hohnsprechenden 
winzigen Innenräume werden dadurch einigermaßen erträglich für 
ihre Bewohner, daß fast immer ein frischer Wind sie umweht und 
für genügenden Cuftwechsel sorgt. In einem dieser hHäuschen haust 
in zwei Rammern mit einem Gesamtinhalt von nicht mehr als 35 cbm 
ein Elternpaar mit fünf Kindern im Klter von 127 Jahren. Fast 
alle Wände sowie ein Teil des Fußbodens waren feucht. Cine Unter— 
kellerung fehlte. Der Hof hatte felsigen Untergrund, der sich nach 
dem hause zu senkte. Die Folge davon war, daß nun aller Regen auf 
dieses hinfloß, wobei er auch alle lockeren und lösbaren Teile des 
*t 
— Emdringen von Feuchtigkeit in eine Wohnung vom Hofe her. 
MNisthaufens und der Abfälle des Schweinestalles mit sich nahm. Durch 
Besteinsunebenheiten begünstigt, sammelte sich die Flüssigkeit unter— 
halb der Mauern an, die aus Mangel an jeder Isolierschicht sie lebhaft 
aufsogen und den Wänden sowie dem Boden mitteilten. Die Fa— 
milie wurde von Krankheit geradezu verfolgt. Im LCaufe von an⸗ 
derthalb Jahren erkrankte der Mann mehrmals an Kheumatismus, 
er und die Frau mehrfach an Darmkatarrh; von den Kindern starben 
zwei an Lungenentzündung, die andern litten monatelang an Er— 
kältungskrankheiten, die sich zum Teil an Masern und Stickhusten 
anschlossen. Erst nach dem Umzug in eine trochene Wohnung hob 
sich der allgemeine Gesundheitszustand, und es verschwand auch die 
hlasse Gesichtsfarbe. 
hier begegnet uns eine zweite Möglichkeit, wie eine Wohnung
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.