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aung beschränkt, liegt eine Kolonie von kleinsten häuschen; die
an und für sich jeglicher hygienischen Forderung hohnsprechenden
winzigen Innenräume werden dadurch einigermaßen erträglich für
ihre Bewohner, daß fast immer ein frischer Wind sie umweht und
für genügenden Cuftwechsel sorgt. In einem dieser hHäuschen haust
in zwei Rammern mit einem Gesamtinhalt von nicht mehr als 35 cbm
ein Elternpaar mit fünf Kindern im Klter von 127 Jahren. Fast
alle Wände sowie ein Teil des Fußbodens waren feucht. Cine Unter—
kellerung fehlte. Der Hof hatte felsigen Untergrund, der sich nach
dem hause zu senkte. Die Folge davon war, daß nun aller Regen auf
dieses hinfloß, wobei er auch alle lockeren und lösbaren Teile des
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— Emdringen von Feuchtigkeit in eine Wohnung vom Hofe her.
MNisthaufens und der Abfälle des Schweinestalles mit sich nahm. Durch
Besteinsunebenheiten begünstigt, sammelte sich die Flüssigkeit unter—
halb der Mauern an, die aus Mangel an jeder Isolierschicht sie lebhaft
aufsogen und den Wänden sowie dem Boden mitteilten. Die Fa—
milie wurde von Krankheit geradezu verfolgt. Im LCaufe von an⸗
derthalb Jahren erkrankte der Mann mehrmals an Kheumatismus,
er und die Frau mehrfach an Darmkatarrh; von den Kindern starben
zwei an Lungenentzündung, die andern litten monatelang an Er—
kältungskrankheiten, die sich zum Teil an Masern und Stickhusten
anschlossen. Erst nach dem Umzug in eine trochene Wohnung hob
sich der allgemeine Gesundheitszustand, und es verschwand auch die
hlasse Gesichtsfarbe.
hier begegnet uns eine zweite Möglichkeit, wie eine Wohnung