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noch hintertreppen geben muß, auf denen sich Vorstellungen, Ge—
fühle und Affekte unbemerkt einschleichen können. Um das klar zu
erfassen, müssen wir uns die Frage beantworten: „Was kenn⸗—
zeichnet den Seelenvorgang der Aufmerksamkeit?“
Durch sie werden bestimmte psychische Inhalte aus dem Gedanken⸗
strom herausgeholt und hervorgehoben. Anderes tritt dadurch in den
Hintergrund. Die Beschäftigung mit einer interessanten Aufgabe
kann dazu führen, daß selbst starke Sinnesreize, 3. B. laute Ge⸗
räusche, nicht mehr zum Bewußtsein gelangen. Der Inhalt dieses
Bewußtseinsfeldes wechselt ständig. Einmal kann ein äußerer Reiz
diese Aufmerksamkeit auf sich lenken, dann sprechen wir von der
passiven Aufmerksamkeit, ein andermal kann sich die Aufmerk⸗
samkeit bewußt einem Gegenstande zuwenden, dann handelt es sich
um die aktive Form. Diese im Blickpunkte der Aufmerksamkeit
stehenden Inhalte bezeichnen wir als Bewußtsein im Wachzustande
oder nach Max Dessoir als „Ob erbewußtsein“. Dieses ist gleich⸗
bedeutend mit der seelischen Beobachtung, die jeder Mensch von sich
hat, mit unserem „Ich“. Man hat aus diesem Gedankengang heraus
von der „Ich⸗Konzentration“ gesprochen. Durch sie werden alle Teile
des menschlichen Wesens gleichsam zentralisiert und einer obersten
Teitung unterstellt. Sie ist höchste Instanz für den gesamten Orga—
nismus. Neben diesem Oberbewußtsein müssen wir nun aber noch
ein untergeordnetes Bewußtsein annehmen, das die Inhalte um—
faßt, die nicht von der inneren Aufmerksambkeit mit Beschlag belegt
sind. hier sprechen wir von einem „Unterbewußtsein“. Die
Inhalte unseres Unterbewußtseins können für gewöhnlich sicher von
der inneren Aufmerksamkeit erreicht werden und dann zu unserem
Oberbewußtsein gehören. Uns allen ist aber auch geläufig, daß
uns zuzeiten Gedankenketten und Erinnerungen völlig entfallen
sind, um dann nach einiger Zeit wieder sicher aufzutauchen. Jedem
ist es schon passiert, daß er glaubt, einen Namen oder eine PVokabel
aussprechen zu müssen, und trotz aller Anstrengung will sich die
krinnerung nicht einstellen. Oft kehrt dann der in Vergessenheit
geratene Begriff plötzlich wieder zurück, während unsere Gedanken
schon eine ganz andere Richtung genommen haben. Wie das an⸗
scheinend schon Verlorene wieder zurückgeholt wird, wissen wir im
einzelnen nicht. Wir müssen hier wahrscheinlich Verbnüpfungen
uind eine Art niederer Aufmerksamkeit annehmen, die auch diesen