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mäkelt, daß es „schlechter Laune“ oder „mit dem linken Fuß zuerst
aufgestanden“ sei. Der Grund dafür liegt aber, abgesehen von Fällen,
in denen irgendeine Krankheit solche Vorboten sendet, in einem
unangenehmen Traum, der die Stimmung noch nach dem Erwachen
in seiner Gewalt hat.
Oft beruht das Weiterbestehen des Traumgefühls in den Wach—
zustand hinüber darauf, daß das Uind den Traum für wahr hält.
Beim Kinde ist der Unterschied zwischen Wach- und Traumleben lange
nicht so groß wie beim Erwachsenen. Seine Phantasietätigkeit ist
so rege, daß es auch im Wachen nicht selten träumt. Diese Wach—
träume des Kindes beschäftigen sich immer mit seiner Persönlichkeit.
Das Kind selbst ist der Held des Dramas, das ihm seine Phantasie
vorgaukelt, es erlebt Abenteuer, ist ein verkappter KRönigssproß,
sieht sich von Lorbeer gekrönt. Die Wachträume beeinflussen das
eigentliche Traumleben, und dieses gibt wieder, in fortwährendem
Kreislauf, dem wachen KRinde Nahrung zu Phantastereien.
Alle Eltern erinnern sich an ein nächtliches Aufschrecken der
Kinder. Die Kleinen sind dann gewöhnlich so erregt, daß es lange
zeit dauert, bis sie sich wieder beruhigen. Auch dieses Aufschrecken
aus dem Schlafe beruht auf Träumen, die besonders lebhaft sind und
die das Kind für wahr hält. Ein zweijähriges Kind war durch einen
Traum, in dem eine UNatze auf sein Bett sprang, so aus dem Gleich—
gewicht gebracht, daß es nicht im Bett blieb, ja mehrere Tage nicht
hinein wollte; so lange hielt die Erinnerung an den Traum an
Amenty).
Dieses Aufschrechen kann zuweilen auch einen krankhaften Cha—⸗
rakter annehmen. Unter dem Namen Pavor nocturnus s(nächt—
liches Aufschrecken) faßt man die Angstanfälle der Kinder, die ge—
wöhnlich im Anschluß an Sinnestäuschungen auftreten, zusammen,
wenn sie sich allzuoft, womöglich täglich, wiederholen. Es liegt dem
in der Regel ein allzu reizbares Nervensystem zugrunde, das den
an und für sich schon lebhaften Träumen einen solchen Grad von
Wirklichkeit gibt, daß die Kinder alle Vorgänge richtig zu erleben
glauben und sich selbst im Wachen nicht von den Traumvorstellungen
loslösen können. Oft dauert es viertelstundenlang, ehe ein solches
aufgeschrecktes Kind zur RKuhe kommt.
Schreckhafte Träume hat auch der Trinker; oft wird er durch sie
erweckt und dann auch noch im Wachen von ihnen verfolgt. E. T. A.
hoffmann wurde von den phantastischen Traumgestalten so be—