Full text: Sammelband

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neiner Frau am vorhergehenden Abende zurückzuführen. Serner 
zatte ich vorher eine Veranstaltung besucht, auf der der König von 
zachsen erwartet wurde; die Traumvorstellung hatte ihn zum Kaiser 
in Beziehung gesetzt. Die Übertreibung machte sich u. a. darin gel— 
tend, daß das Pferd sofort nach dem Niederstürzen klein und abge— 
nagert dalag. 
Es wird niemanden schwer fallen, auch aus seinem eigenen 
lraumleben Beispiele für Erinnerungsträume zu finden, die ihren 
Ursprung in einem Tageserlebnis oder -gedanken haben. Der ganz 
nebenbei von mir am Abend geäußerte Gedanke, von jetzt an mor— 
gens etwas früher aufzustehen, war die Veranlassung zu einem 
draum, in dem eine größere Gesellschaft zu einer sehr frühen 
ztunde einen Ausflug machte. Die Vorstellung des frühen Aufstehens 
atte die Crinnerung daran erweckt, daß früher bisweilen Ausflüge 
zu sehr früher Stunde angetreten wurden. 
Wir haben schon erwähnt, daß ein großer Teil der Traumvor— 
tellungen dem Unterbewußtsein entstammt. Zuweilen tauchen Er— 
nnerungen auf, die man längst geschwunden glaubte. In einzelnen 
Fällen wird nach einem solchen Traume die Vorstellung wieder so 
ebhaft im Gedächtnis sein, daß man genau weiß, dergleichen erlebt 
zu haben. Oft aber wird man sich im Wachen vergebens fragen, 
wie man zu solch einer Vorstellung gekommen ist. Es werden hin 
und wieder Beispiele für ein ungewöhnliches Traumgedächtnis, ein 
bergedächtnis (Hypermnesie) angeführt. Oft fallen uns im Traume 
Vorte und Namen ein, die wir längst vergessen hatten. Der ältere 
dͤkaliger schrieb einst ein Gedicht zum Lobe der berühmten Männer 
n Padua. Da träumte er, daß ihm ein Mann erschiene, und be— 
hauptete, er sei in dem Gedichte vergessen; er heiße Brugnolus. 
ks wurde in der Tat festgestellt, daß es einen berühmten Kritiker 
dieses namens gegeben hatte. — In diesem Falle ist es durchaus 
nicht ausgeschlossen, daß der Name wohl im Gedächtnis, nicht aber 
m Bewußtsein des Träumenden gewesen ist. Nan vergißt manchmal 
damen leicht, erinnert sich aber plötzlich daran, wenn man ähnliche hört. 
Solche anscheinend vergessene Vorstellungen können in den Träu— 
nen plötzlich hervortreten, wie die Sterne in der Nacht, die doch auch, 
vie diese Vorstellungen, am Tage vorhanden sind, aber dann durch 
das Sonnenlicht in den Schatten gestellt sind. So werden die Vor—⸗ 
ttellungen des Unterbewußtseins erst wahrnehmbar, wenn die sie 
zurüchkdrängenden Tagesgedanken ruhen. 
Fijcher⸗Defon, Schlafen und Träumen,
	        
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