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Lehrmeister rügen und fühlte sich gepeinigt. Er hatte außerdem
noch das Gefühl, daß er ohne jedes Entgelt arbeiten mußte.
Sreud, der solche Träume als Strafträume eines Emporkömm—
lings deutet, die ihm die harte Jugendzeit vor Augen halten und ihn
vor unangebrachtem Stolz warnen sollten, eine Deutung, die zum
mindesten etwas gesucht erscheint, berichtet, daß ihm oft eine un—
fruchtbare Periode seines früheren Lebens, während der er in einem
chemischen Laboratorium ohne großen Nutzen arbeitete, im Traume
wiederkehrte.
Dieses Träumen von den harten Seiten des früheren Lebens
wird verständlicher, wenn man sich vergegenwärtigt, wie sehr die
Hedanken in den betreffenden Seiten von diesen Vorstellungen ein—
genommen gewesen sind, wie viele Seufzer gerade den Schattenseiten
des Lebens gegolten haben. Ist es verwunderlich, wenn noch nach
Jahren solche einst vorherrschenden ECindrüche immer wieder, wenn
auch nur im Traume, auftauchen?
Mißstimmigkeiten des Berufslebens waren es auch, die Hebbel
wiederholt in einem Traumbilde wiedererlebte, dessen Vorstellungen
in Unzufriedenheit mit seinen dichterischen Ideen gipfelten. Es kom-⸗
men aber auch befriedigende Berufsträume vor. Voltaire erwähnt,
daß er selbst Verse im Schlafe gemacht, daß er Mathematiker ge—
kannt, die im Traume Aufgaben gelöst, Advokaten, die Verteidi—
dungen durchgeführt haben.
Bereits wurde erwähnt, daß der Schlaf nicht erquickend ist, wenn
die Sorgen des Cages das Craumbild beherrschen. Wenn es auch
nur selten die Sorgen sind, die Tätigkeit des Tages liefert jeden—
falls viel Stoff zu Träumen, und zwar sind es die unwesentlichen
kreignisse, die das Unterbewußtsein aufgenommen hat, die im Traum
wiederkehren. Délage sagt: „Man träumt nie von dem, was den
größten Eindruck hinterlassen.“ So träumt der gesunde Mensch von
dem Dahinscheiden eines ihm Nahestehenden kaum in den dem Todes—
fall folgenden Nächten.
Der Kopenhagener Psychiater Cehmann erließ eine Kunoͤfrage
über den Inhalt der Träume. Von den 150 Befragten waren 60
dchüler einer Erziehungsanstalt. Bei einem Fünftel fehlte in den
Träumen jede Verbindung mit den Tagesereignissen. Bei zwei Fünf⸗
teln drückte sich die Tagesbeschäftigung regelmäßig in den Träumen
aus. Bei zwei Fünfteln tauchten Begebenheiten, die einen starken
findruck machten, erst lange Zeit später im Traume auf. Zur zweiten