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sind dann jene Zustände, die wir als Träumen im Wachen kennen⸗
gelernt haben; so hat z. B. beim Zerstreuten das Unterbewußtsein die
Oberhand. Je mehr es uns gelingt, es während des Wachens in den
hintergrund zu stellen, je mehr wir die unterbewußten Gedanken
unterdrücken können, desto größer ist unsere Aufmerksamkeit. Und
je weniger uns das gelingt, je mehr uns die unterbewußten Vor—
stellungen beherrschen, desto mehr verdienen wir den Namen
Träumer.
Wenn auch im Traume die Vorstellungen das herrschende Ele—
ment sind, so haben wir doch auch Sinnesempfindungen. Nicht
immer kommen uns diese Empfindungen gleich nach dem Erwachen
zum Bewußtsein. Wir müssen uns immer erst überlegen, wie wir die
Traumbilder wahrgenommen haben, ob wir sie gesehen, gehört, ge—
fühlt haben. Nach der Angabe von hacker liegen unter 100 Träu⸗
men bei 93 Gesichts⸗, bei 73 Gehörs-, bei 34 Gefühls- und bei je 3
Beruchs⸗ und Geschmacksempfindungen zugrunde.
Am häufigsten sind die Gesichtsträume beim Menschen. Das
mag damit zusammenhängen, daß der Gesichtssinn bei ihm die größte
Kolle im Wachleben spielt. Bei hunden sind, soweit sich das aus
äußeren Kennzeichen beurteilen läßt, Geruchsempfindungen im
Traume häufiger. Das würde damit in Einklang zu bringen sein,
daß der hund ein Geruchstier ist und bei ihm der Gesichtssinn erst in
zweiter Linie kommt. Unser Sehen im Traum ist aber unvollkommen.
Nicht nur, daß wir die Bilder blasser und verschwommener sehen;
manchmal sind es förmliche Nebel, die sich vor die Augen zu legen
scheinen. Einzelne Gegenstände treten deutlich hervor, andere wieder
gar nicht. Das Gesichtsfeld hat förmliche Ausfälle. Zuweilen be—⸗
müht man sich im Traum, Schriftzüge zu entziffern, ohne daß es ge⸗
lingt, weil die Buchstaben verschwimmen oder durcheinander tanzen,
sobald man sie näher ins HAuge faßt. Gewöhnlich ist auch die Beleuch⸗
tung, in der die Traumbilder erscheinen, gedämpft. Sonnenlicht im
Traume gehört zu den seltenen Vorkommnissen, und ebenso werden
Sarbenerscheinungen nicht häufig beobachtet. Werden Farben wahr⸗
genommen, so sind sie gewöhnlich auf einen Farbenton oder einen
Gegenstand beschränkt. Auch akustische Empfindungen sind im
Traume nicht selten. Man unterhält sich mit den Traumgestalten und
hört sie sprechen. Zuweilen hört man auch Musik. Die meisten Ge—⸗
sichtsträume sind zugleich auch Gehörsträume. Seltener sind Ge⸗
fühls vorstellungen. Doch kommt es auch vor, daß man körper⸗