Full text: Sammelband

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Wiederholung des unangenehmen Reizes zu vermeiden. Aus dem 
Keiz entspringt eine Empfindung; die Empfindung hat ein Unlust— 
gefühl im Gefolge; das Unlustgefühl wiederum erweckt die Vor— 
ttellung, daß eine Wiederholung eintreten könne, und um sie zu 
bermeiden, wird auf dem umgekehrten Wege, wie der Keiz zum 
hehirn gelangt ist, eine Bewegung des Singers veranlaßt, die diesen 
dem Gefahrenbereich entzieht. Das alles fpielt sich aber in größter 
heschwindigkeit ab, so daß der Finger schon fast in demselben Augen— 
blick, in dem der Tropfen trifft, zurückgezogen wird. 
Es gibt noch einen einfacheren Weg, auf dem das Zurückziehen 
des Fingers veranlaßt werden kann; der Keiz tritt dann schon im 
kückenmark in Verbindung mit einer Nervenzelle, die eine Gegen— 
bewegung veranlaßt — man spricht dann von einer reflektorischen, 
ohne Gedankenarbeit zustande gekommenen Bewegung. Auf alle 
Faͤlle wird aber auch trotz einer solchen reflektorischen Bewegung der 
keiz zum Gehirn weitergeleitet und erst dort verarbeitet. 
In ähnlicher Weise wie die Keize, die die Haut treffen, werden 
auch alle anderen Sinnesreize zum Gehirn fortgeleitet und dort unter 
Benutzung der Assoziationen verarbeitet. Die eigentliche Gedanken—⸗ 
irbeit, die „seelische“ Tätigkeit, aber bleibt auf das Gehirn beschränkt, 
und da sie im Schlafe die größte Einbuße erlitten zu haben scheint, 
var man auch von vornherein geneigt, Vorgänge im Gehirn zur Er— 
zlärung des Schlafs heranzuziehen. 
Besonders dachte man daran, daß die Großhirnrinde, in 
der sich unsere Sinneseindrücke abfpielen, während des Schlafes aus— 
geschaltet sei, daß diese Ausschaltung an und für sich schon genüge, 
um den Schlaf hervorzurufen. AUber so einfach scheint dieser Vor— 
Jang doch nicht zu sein. Allerdings schlief der obenerwähnte Nerven- 
kranke, dem nur zwei Sinnesorgane zur Verfügung standen, sofort, 
wenn man diese verschloß, es mithin unmöglich machte, daß Sinnes- 
reize zur Großhirnrinde gelangten. Andererseits müßten doch aber 
liere, denen man auf künstliche Weise das Großhirn entfernt hätte, 
erhebliche Störungen in ihrem Schlafen zeigen, wenn wirklich der 
schlaf ausschließlich von der Großhirnrinde abhinge. Das ist nun 
aber nicht der Fall. Dem Physiologen Goltz war es gelungen, einen 
Hund, dem er künstlich das Großhirn entfernt hatte, längere Zeit am 
Leben zu erhalten. Dieser hund schlief nun ganz regelmäßig wie 
ein anderer, nur war sein Schlaf von kürzerer Dauer. Auch groß- 
hirnlose Tauben hatten ihren regelmähßigen Schlaf, ebenso Mutmel. 
Fischer⸗Defoy, Schlafen und Träumen.
	        
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