moöglichst ausgeschaltet sind, so daß wir den Kopf nicht besonders zu
verstecken brauchen. Geruchseindrücke suchen wir dadurch zu ver⸗
meiden, daß wir das Schlafzimmer lüften.
Oft muß die schlaffördernde Haltung erst gesucht werden. Jeder
hat schon beobachtet, wie der hund sich mehrmals um sich selbst
herumdreht, ehe er sich legt, und wie er nicht selten seine Lage vor
dem Einschlafen noch einmal wechselt. Zell sieht in diesem Gebaren
eine von den Ahnen, die im Urzustande vorm Niederlegen das Gras
niederdrücken mußten, ererbte Gewohnheit. Der hauptgrund be⸗
steht aber wohl zweifellos in dem Suchen nach einer den Schlaf be—
günstigenden CLage. Wie vom Tiere, so werden auch vom Menschen
bestimmte Empfindungen gesucht, die das Schlafen befördern sollen,
und die von bestimmten Teilen der Haut, von bestimmten Muskel.
gruppen, Gelenken, ausgehen.
Ist die Schlafhaltung eingenommen, so werden die Augen ge⸗
schlossen. Das ist in der ganzen Tierwelt der Fall. Auch der hase
schläft nicht mit offenen Augen. Mancher Jäger behauptet zwar das
Gegenteil, wenn er Zeuge gewesen ist, wie Meister CLampe, plötz-
lich überrascht, mit offenen Hugen dasitzt, ohne sich zu rühren, als
ob er schliefe. Aber das beruht nur darauf, daß er von der Furcht
gewissermaßen festgebannt ist. Auch dem Menschen kann es ja so
gehen, daß er, von plötzlichem Schrecken erfaßt, kein Glied zu rühren
imstande ist.
Durch das Schließen der Rugen wird der Gesichtssinn, der
im Tagesleben eine so wichtige Kolle spielt, fast ganz ausge—
schaltet. man empfindet zwar auch mit geschlossenen Augen starkes
Licht. Allein Lichtquellen, die so kräftig sind, daß ihre Strahlen die
Rugenlider zu durchdringen vermögen, pflegen ja während der
Schlafenszeit nur ausnahmsweise einzuwirken. Wenn man sich am
Tage sammeln will, schließt man gern die ugen. Man kann sich
leichter auf sich selbst besinnen, wenn man nichts sieht. In gewissen
Fällen nun genügt es schon, die Gesichts- und Gehöreindrücke fern⸗
zuhalten, um Schlaf herbeizuführen. Berühmt ist ein Patient des
Klinikers Strümpell geworden. Dem hochgradig nervenkranken
jungen Mann, der, nebenbei gesagt, eine besondere geistige Bildung
nicht genossen hatte, standen nur zwei Sinnesorgane zur Verfügung,
ein Auge und ein Ohr. Alle andern waren infolge seines Rerven⸗
leidens ausgeschaltet; auch fehlte jegliche Empfindlichkeit der haut.
Hielt man diesem Patienten das Auge zu und verstopfte ihm va