Full text: Sammelband

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in ihnen eingeschlossenen Eiweißkörper freigelegt; nach jenem Ver— 
fahren wird das Schlütermehl, nach diesem das Finalmehl nach 
Finkler und das Vollkornbrot nach V. Klopfer u. a. hergestellt. 
Steinmetz, der sich als einer der ersten mit der Frage der Brotver— 
besserung beschäftigte, wäscht das Korn, entfernt am feuchten Korn 
die äußere Fruchtschale und macht die Aleuronschicht durch maschinen⸗ 
mäßige Verreibung des KRorns und gleichzeitiges Aneinanderreiben 
bon Korn mit Korn zugänglich. 
Die Physiologie erklärt auf Grund von Ausnutzungsversuchen 
diese Bestrebungen, das Getreide dadurch besser auszubeuten, daß man 
nur die gröbste, äußere Uleieschicht durch Schälen entfernt und das 
danze übrige Korn vermahlt, für gänzlich zwecklos, da der zurück⸗ 
bleibende Kest der Uleie, selbst fein vermahlen, die Ausnützung ver⸗ 
schlechtert, ohne eine nennenswerte Erhöhung des Eiweißgehaltes 
herbeizuführen. Die Verfütterung dieser Kleie sei ökonomischer, da 
sie — wenn auch auf Umwegen — neues Ciweiß, d. h. Fleischeiweiß 
erzeuge. Die Verbraucher von Schwarzbrot, denen das aus den 
schwach ausgemahlenen Mischmehlen gewonnene Brot, dessen fader 
heschmack durch Zugabe von Brotwürzen (Anis, Fenchel, Koriander) 
verdeckt werden muß, wenig zusagte, finden den Geschmack dieser 
oerbesserten Brote, der „Vollkornbrote“ und „Vollbrote“, ange⸗ 
nehmer, ohne sich um deren Ausnutzbarkeit zu kümmern. Die Kriegs— 
virtschaft hat mit eindringlicher Deutlichkeit auf den Umstand hin⸗ 
gewiesen, daß wir den Ertrag unserer Rörnerfrüchte (und anderer 
pflanzlicher Nahrungsstoffe) zwischen Mensch und vieh nach einem 
ochlüssel teilen müfsen, der unter voranstellung der menschlichen 
krnährung der Tierhaltung das zuweist, was nach Befriedigung des 
pflanzlichen Nahrungsbedarfes der Bevölkerung noch verbleibt, daß 
demnach die Verfütterung von Brotgetreide nicht in dem vor dem 
kriege üblichen Umfange stattfinden darf, daß aber auch von jedem 
einzelnen Korne nicht mehr, Kleie“ abfallen darf, als tatsächlich Kleie 
st. — Im Deutschen Keiche waren dem Anbau von Getreide und hül⸗ 
senfrüchten im Jahre 1900 61,100 der gesamten für den Acker— 
und Gartenbau zur Verfügung stehenden Flächen vorbehalten. Die 
Gesamterntefläche betrug 16 Müllionen Hektar; davon entfielen auf 
Koggen 38060, hafer 2600, Weigen 1300 und Gerste 1190 von 
1871 bis 1913 ist die Bevölkerung in Deutschland von 41 Millionen 
auf 67 Millionen, demnach um 6300, gestiegen, dagegen hatte der
	        
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