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5. von vogel⸗ und Sischeiern.
sils man zu Kriegsbeginn an die Sicherstellung der deut⸗
schen Volksernährung herantrat und sämtliches Brotgetreide für
menschliche Ernährungszwecke und als Saatgut beschlagnahmte,
hat man völlig vergessen, daß die hühner unter der Be—⸗
dingung recht willig Eier legen, daß sie auch etwas zu fressen
bekommen, und ganz irrtümlich angenommen, daß das bescheidene
herumpicken in der Düngerstätte für das huhn ein „Anreiz zu er—⸗
höhter Produktion“ sein könnte. Die unerwartet schlechke Kartoffel—
ernte von 1916, die ein Verbot der Verfütterung von Rartoffeln
nach sich zog, sowie die stärkere Verwendung der Gerste zur mensch⸗
lichen Nahrung hat das vorher zur Verfügung stehende Hühnerfutter
noch weiter ganz empfindlich eingeschränkt. Die auf dieser Futternot
begründete Wahrscheinlichkeit, daß künftighin — wenn auch nicht
jeder deutsche Bauer — so doch wenigstens jeder deutsche Kriegs⸗
gewinner Sonntags sein Huhn im Topfe haben werde, ist nicht ganz
von der hand zu weisen; dann aber sind wir — und dies ist der
bitterste Ernst — bei dieser erzwungenen Abwanderung des Lege⸗
huhnes in den Suppentopf auf Jahre hinaus in unserem Geflügel—⸗
bestand geschwächt und einer Eiernot, statt der bisher schon bestehen⸗
den Eierknappheit, ausgeliefert. Schon in Friedenszeiten war die
deutsche Geflügelzucht nicht in der Lage, den Bedarf an Ciern aus
eigener Erzeugung zu decken, wie aus der nachstehenden üÜbersicht
zu entnehmen ist: