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oas verfrachten von Edamer Kase
4. Vom Räse.
Die wissenschaftliche Erklärung des Käses klingt nicht schön: er
ist ein peptonartiges Fäulnisprodukt des Milcheiweiß, das sich beim
Ciegen des Kaseĩns an der Luft unter Mitwirkung von allerlei innen
und außen vorhandener Kleinlebewesen entwickelt. Herbeigeführt
wird die Abscheidung des Kaseĩns aus der Milch durch die Tätigkeit
von Milchsäurepilzen und die Wirkung eines Stoffes, dessen Behau—⸗
sung wir wohl kennen, den man aber noch nie von Angesicht zu An—
gesicht zu sehen bekam, des CLabferments aus dem Magen junger, noch
fäugender Tiere, vornehmlich des Kalbes. Die Arbeit der Spaltpilze
— insbesondere des Milchsäurepilzes Bacillus acidi lactici) — in der
Milch beginnt mit einem Angriff auf den Milchzucker, der hierbei in
Milchsäure, Kohlensäure und Alkohol zerlegt wird. Jedoch nur ein
Teil des Milchzuckers fällt der Zerlegung anheim, denn die sich bil⸗
dende Milchsäure verhindert, wenn sie in gewisser Menge vorhanden
ist, die weitere Zerstörung des Milchzuckers, indem sie das Wachs—
tum des Milchsäurepilzes unterdrückt. Die Milchsäure ist aber noch
nach einer anderen Kichtung tätig. Wir hörten im Abschnitt Milch,
daß das Milcheiweiß eine Kalk-Eiweißverbindung sei, die sich in einem
Quellungszustande befindet. Mit einem Teile dieses an Eiweiß ge—