— 47 —
Svonne, trockene und bewegte CLuft. Frisches Fleisch, don Rnochen
und Sehnen befreit, wird in lange Streifen geschnitten, diese werden
aufeinandergelegt, aber durch Schichten von Kochsalz voneinander
getrennt. Nach einiger Zeit werden die Fleischstücke flach ausge—
breitet und an der Luft durch die Sonnenwärme getrocknet. Solches
Fleisch ist als Pemmikan, Tassayo, Charque bekannt, in Südamerika
bildet es einen sehr wichtigen handelsartikel. Der Klippfisch ist ein
durch Trocknen auf Klippen (oder durch künstliche Trocknung) halt⸗
bar gemachter Schellfisch, auch Stockfisch ist getrockneter schellfisch.
kindere Arten der haltbarmachung sind das Einsalzen mit trockenem
Salz und das Pökeln durch Einlegen in eine Salzlösung, der etwas
Salpeter zugesetzt ist; salzen soll man Fleisch nur, wenn man es auf
kürzere Zeit haltbar machen will, gepökeltes Fleisch ist länger halt⸗
bar, allerdings auf Kosten des Geschmackes, des Nährwertes und der
Derdaulichkeit. Beim Kochen wird es nicht grau, sondern rot, eine
Erscheinung, die auf der Bildung von salpetriger Säure beruht, die
aus dem Salpeter der Lake durch Kleinlebewesen entsteht und die
ihrerseits mit dem Blutfarbstoff eine leuchtend rote Verbindung, Hä-
morrhodin genannt, eingeht.
Das Räuchern des Sleisches ist gleichfalls ein althergebrachtes
berfahren zur Haltbarmachung des Fleisches sowie namentlich des
ochweinespeckes; „krut unde speck“, „kol unde speck“ war ein be—
liebtes Festessen im mittelalterlichen Deutschland, wo man frisches
Fleisch nur von Johanni bis Michaelis aß. Der erste KRuf des Kuckucks
im neuen Frühjahr gab in der preußischen Altmark nach einer alten
Bauernsitte das Zeichen, wann der Kauchspeck zum ersten Male auf⸗
getischt werden durfte. Das Räuchern beruht auf Wasserentziehung
durch Erwärmung, wie auf der Wirkung der sich beim Verbrennen
des Holzes bildenden, fäulnishemmenden Stoffe, wie Phenol, Kreo—
sot, Essigsäure usp. Zum KRäuchern verwendet man Buchen- oder
Tichenholz, auch Birkenholz oder Birkenrinde; unbrauchbar sind Na—
delhölzer, Stein-⸗ oder Braunkohlen wegen der unangenehm riechen—
den Rauchgase. Gewöhnlich räuchert man mehrere TCage hindurch
bei einer Temperatur von 250 0; höhere Wärmegrade würden das
Fleisch verderben. Zum KRäuchern eignen sich fettes Fleisch und fette
Fische am besten. Durch die Erfindung des Franzosen Appert wur⸗
den wir mit einer Hhaltbarmachung aller Nahrungsmittel durch Luft—⸗
abschluß bei Anwendung von hitze bekannt; nach diesem Verfahren