Full text: Sammelband

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zu erobern. Die ersten Versuche sind ungeschickt und tap— 
vend, wie bei kleinen Kindern, die sich im Fassen üben. Langsam 
lernen sie den Arm führen und immer 
sicherer bewegen, bis sie ihr Ziel er— 
reicht haben. 
Daß der Ersatz des Armes durch ein 
künstliches Glied immer sehr unvollkom⸗ 
men ist, das wissen wir alle. Es ist immer 
ein toter Ansatz, der, mag er einfach oder 
verwickelt gebaut sein, zu seiner Bewe— 
gung, zur Feststellung im Ellenbogen, 
zum Ansetzen der verschiedenen Arbeits— 
stüchke immer die Hilfe der zweiten Hhand 
oder doch Bänderzug der gesunden 
Schulter erfordert. Da kommt uns allen 
überraschend eine Erfindung, die auf einer 
ganz neuen Idee beruht. Eine künstliche 
hand zu schaffen, die nicht von außen getrieben, sondern durch die 
Kräfte der am Stumpf verbliebenen Muskeln bewegt werden kann. 
Der Gedanke stammt von Professor Stodola, dem bekannten Maschi⸗ 
nen-Konstrukteur in Zürich. Er überlegt so: Die Muskeln, die die 
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Abb. 30. Math. Natius, ein rhein. Kunst⸗ 
chmied, mit Meißel am selbitgefertigten 
manschettenartigen Handersatz. 
Abb. 31. Neumann. Verlust beider 
Vorderarme. Nach eigenen Angaben 
qefertigter Ersatz. 
hand bewegen, sind hauptsächlich im Vorderarm untergebracht, die 
zur Bewegung des Vorderarmes im Oberarm. Wenn also die hand 
allein verloren ist, so sind fast die gesamten Kraftspender, die Mus— 
keln der Hand, unversehrt; die Fähigkeit, sich durch Willensanstren—
	        
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