versteckt, um die feinsten Bewegungen der Finger auszuführen. Da—
durch wird die hand zu einem so außerordentlich geschickten Werk—
zeug. Nach rechts und links, nach oben und unten, vor⸗ und rück—
wärts, schräg und gerade und in allen Zwischenstellungen kann sie
sich wenden, ja, sie kann sich um sich selbst drehen, daß wir den
hanoͤrücken betrachten oder die flache Hand bettelnd hinhalten kön—
nen. Alle Bewegungen der Hand gleiten in den Gelenken zwischen
Arm und Hand oder in denen der verzahnten Keihe der würfeligen
handwurzelknochen, nur die Drehbewegungen — Hanoͤrücken oben,
hanoͤfläche oben — geschehen nicht im Hand-, sondern im Ellbogen⸗
gelenk. Im Unterarm liegen nämlich zwei Unochen, Elle und Speiche.
Das Beugen und Strecken des Armes im Ellbogengelenk geschieht
durch Gleiten der Elle auf der runden Kugel des Oberarmendes,
der Elle, das heißt, des Knochens, der vom kleinen Finger zur Ell—
bogenspitze geht, an dem der Kaufmann früherer Jahrhunderte als
einer natürlichen Elle das Band maß. Der andere Knochen, die
Speiche, wird beim Strecken und Beugen einfach mitgenommen.
Dieser Knochen ist nichts als ein Stiel der Hand, breit an der hand
sich ansetzend und zum Ellenbogen hin sich verjüngend. Und an dem
oberen Ellbogenende trägt er auf rundem Leller eine gehöhlte
Pfanne, die im Gelenk auf einer gewölbten Rolle des Oberarms
sanft gleitet, so daß die Achse des Vorderarmes sich der Länge nach
dreht, und bald handrücken, bald Handteller nach oben schaut, in
jeder beliebigen Beuge- und Streckstellung des Vorderarmes. Man
fühlt am eigenen Ellbogen außen bei diesen Drehbewegungen der
hand das gleitende Drehen des Speichenköpfchens.
Im Ellbogen wird der Arm, der lange Stiel der Hhand, ge—
knickt, und wenn wir ihn knichken, wenn wir den Arm beugen und
strechen und auf den Oberarm die Hand legen, fühlen wir das Spiel
der Muskeln. Durch andere große Muskeln, die von der Schulter
und der Brust zum Oberarm ziehen, bewegen wir den ganzen Arm
in die höhe, vorwärts und rückwärts, und halten ihn in jeder be—
liebigen Stellung fest. Durch diese Mannigfaltigkeit der BPewegungen
im Schultergelenk und Ellbogen wird erst die Hand in den Stand ge—
setzt, ihre ungeheure Vielseitigkeit als wundersames mechanisches In—
strument voll auszunutzen. Die Länge von Ober- und Unterarm ist so
genau abgepaßt, daß im Machtbereich unserer Singer jede beliebige
Stelle des Raumes und unseres Körpers erreicht werden kann. Stütze