Suppen
um 12 Uhr eine Tasse gute Brühe und zum Abendessen
die Suppe stets ohne viele Mühe fertig. In den Topf
werden alle Abfälle von frischem Fleisch, Geflügel getan,
die Knochen des Bratens vom Abend vorher usw. Man
achte streng darauf, daß alles tadellos ist, sich nicht etwas
dazwischen verirrt, was im geringsten dieses Wort nicht
verdient. Ist nicht genug frisches Fleisch zur Suppe vor-
handen, so gebe man ein Huhn dazu. Dieses darf alt
und fett sein, da das Fleisch doch nicht zu verwenden
ist. Muß sparsam gewirtschaftet werden, so zerhacke man
das Huhn nicht und lasse es nicht zerkochen. Von dem
besten Teile kann dann noch ein Frikassee gemacht werden.
Man sorge dafür, daß der Topf langsam zwar kocht, aber
nicht aus dem Kochen kommt; 3—4 Stunden muß er
kochen und kann dann, soll die Suppe zum Abendessen
dienen, beiseite gestellt werden. Man achte darauf, daß
der Topf niemals über Nacht mit seinem Inhalt stehen
bleibt. Der Topf werde geleert und, mit heißem Soda-
wasser oder mit Holzasche sauber gescheuert, gut aus-
getrocknet bis zum nächsten Morgen hingestellt. Ist mehr
Brühe vorhanden, als gebraucht wird, so muß dieselbe,
durchgegossen, in einem sauberen Porzellan- oder Steingut-
gefäß in den Eis- oder Fliegenschrank gestellt werden
und kann, nochmals aufgekocht, spätestens am Mittag des
nächsten Tages verwendet werden. Alles ausgekochte
Fleisch und die Knochen werden am nächsten Morgen
den Hühnern oder Hunden gegeben.
Von dieser kräftigen Brühe werden dann die ge-
wünschten Suppen bereitet. Es ist also für alle folgenden
Rezepte nötig, eine gute kräftige Brühe zu haben. In Ver-
hältnissen, wo dies nicht möglich ist, bei Expeditionen,
Jagd und anderen Ausflügen, auch bei notwendiger Spar-
samkeit, nimmt man Fleischextrakt oder Bovril und auch
in Fällen, wo die Brühe nicht kräftig genug ist. Beischwacher
Brühe kann man auch Maggi-Bouillonwürfel zusetzen.
Hat man dies alles nicht, so hilft man sich mit in Butter
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