Full text: Kochbuch für die Tropen

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oder verschenke es, solange es noch tadellos ist; Ab- 
nehmer werden sich stets finden. 
Aufbewahren der Lebensmittel 
2. Fische. 
Fische können in rohem Zustande nur wenige Stun- 
den erhalten werden. Ein morgens gefangener Fisch muß 
mittags auf den Tisch kommen, ein mittags gefangener 
am Abend. Nachdem man sich überzeugt hat, daß die 
Kiemen ganz rot sind — das sichere Zeichen eines frischen 
Fisches — muß der Fisch sofort geschuppt und ausge- 
nommen und dann innen und außen reichlich mit Salz 
bestreut und in den Fliegenschrank gestellt werden. Das 
überflüssige Salz wird vor der Zubereitung abgespült. Soll 
der am Morgen gefangene Fisch erst abends Verwendung 
finden, so darf es nur geschehen, wenn er sofort gebraten 
worden ist und dann abends nur aufgewärmt wird, oder 
sofort abgekocht, um gleich Salat daraus zu bereiten. In 
allen Fällen also schnelle Zubereitung; denn in weich ge- 
wordenem Fisch — derselbe ist in den Tropen unglaublich 
schnell der Verwesung unterworfen — kann ein tötliches 
Fischgift entstehen. Am Abend gebratener Fisch kann, 
sofort in Essig gelegt, am nächsten Mittag verwendet wer- 
den. Ist der Fisch gekocht, so macht man noch am Abend 
Salat davon; auch dieser hält sich bis zum nächsten Mittag. 
Durch Räuchern, Salzen und Trocknen — es folgen dar- 
über genauere Anweisungen — können Fische längere Zeit 
haltbar gemacht werden. 
Austern müssen bis zum letzten Moment in einem 
Eimer mit Seewasser liegen, das Öfters gewechselt wird. 
Der Eimer muß seinen Platz an einem schattigen, lufti- 
gen Ort finden, Hummer und andere Schaltiere müssen 
sofort abgekocht werden; man überzeuge sich vorher, 
daß sie noch lebend sind. In abgekochtem Zustande 
halten sie sich einige Stunden. Sollen Krustentiere erst 
am nächsten Tage Verwendung finden, so kann man eben- 
falls Salat davon machen, doch dürfen die Tiere nicht
	        
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