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Krankenkost
XXVIM.
Krankenkost
Das für einen Kranken notwendige Essen besorge die
Hausfrau stets selbst oder lasse es unter ihren Augen an-
setzen. Am besten ist es, in der Nähe des Krankenzimmers,
nicht in diesem selbst, einen kleinen Petroleumkocher
mit 2 Flammen zu haben, auf dem man schnell heißes
Wasser bereiten, Milch erwärmen oder Haferschleim
kochen kann. Dieser Petroleumkocher dient auch dazu,
in gesunden Tagen schnell Wasser heiß zu machen, denn
das Kochhaus liegt ja meist abseits des Wohnhauses.
Auch kleine Lampenkocher, in denen man, auf eine ge-
wöhnliche Lampe gestellt, schnell heißes Wasser erhält,
sind sehr zu empfehlen. Man bedenke, daß das für einen
Kranken bestimmte Essen noch sorgfältiger bereitet werden
muß, als für Gesunde. Besonders bei Darm- oder Magen-
kranken muß darauf geachtet werden, daß jede Speise
frisch hergestellt wird.
In allen Abteilungen, besonders aber unter Eiern, Fisch
und Huhn, finden sich für Kranke zuträgliche Speisen,
daher genügt es, nur noch einige spezielle Getränke und
Suppen anzuführen.
1. Haferschleim.
Man setzt 3 Liter Wasser mit 250 gr Hafergrütze und
wenig Salz auf und läßt sie so lange kochen, bis ca.
1—1'!/z Liter bleiben. Dann passiert man den Haferschleim
durch ein Sieb und gibt ihn allein oder mit Zitronensaft
gemischt als Getränk, oder mit Milch als Suppe. Der
Schleim wird selbst von Schwerkranken stets vertragen
werden. Für darmkranke Kinder und Erwachsene ist er
das einzige unschädliche Nahrungsmittel.
2. Haferschleim von Hafermehl.
In Ermangelung von Hafergrütze kann man Hafermehl
nehmen, das aber nicht dumpfig sein darf. Man kocht das