310 Einmachen von Früchten usw.
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Einmachen von Früchten, Pickles usw.
In den Tropen gibt es nur wenige Früchte, die sich
gut zum Einkochen eignen, sie sind meist zu saftreich,
daher schnellem Verderben ausgesetzt. Selbst Früchte,
die man lange Zeit einkochen läßt, verderben viel schneller,
als im gemäßigten Klima. Da es aber für das ganze Jahr
in allen Gegenden frische Früchte gibt, ist das Bedürf-
nis nach eingekochten nicht groß. Selten sind auch die
Dienstboten mit dem Einkochen der Früchte vertraut, und
so muß dann die Hausfrau selbst lange Zeit am Herd
stehen, wodurch ihre Gesundheit leidet. Überall sind
gute Jams zu kaufen, die sich gut für Kuchen usw. ver-
werten lassen. Eine Hauptbedingung beim Einkochen
des Obstes ist es, daß nur ganz tadellose Früchte ge-
nommen werden und die Steintöpfe von peinlichster
Sauberkeit sind, vor allem aber gut ausgetrocknet werden,
damit nicht die geringste Feuchtigkeit an den Töpfen haften
bleibt. Am besten halten sich eingemachte Früchte in
Weck’s Gläsern, doch sind diese durch den Transport sehr
kostspielig, können daher nicht in jedem Hause Eingang
finden. Da es, wie gesagt, in den Tropen immer frisches
Obst gibt, so verwende man die Marmeladen schnell, ehe
sie verderben. Die in Essig eingelegten Früchte halten
sich besser. Zum Zubinden der Gläser benutze man Pa-
pier, das man vorher in Öl gelegt hat, falls Pergament-
papier nicht zu haben ist. Eine Erleichterung beim Ein-
machen ist Dr. Oetker’s Salizyl oder Einmachehülfe:
Entweder rühre man es in die etwas abgekühlten Marme-
laden usw. oder man streue etwas davon oben darauf.
Man halte die Päckchen aber in einem Konservenglas, da
das Salizyl sonst feucht wird und die Wirkung verliert.