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die Wetterseite versehen, damit bei tropischen Regengüssen
nicht alles unter Wasser steht. Die Hauptsache ist, die
Küche weiß anstreichen zu lassen. Wenn Ölfarbe zu kost-
spielig, so lasse man sie weiß kalken, was nicht viel kostet
und öfters erneuert werden kann. Ölfarbe hat aber den
Vorteil, daß die Wände mit Seifenwasser gewaschen werden
können. Alle Fugen und Ritzen müssen gut verklebt oder
mit Lehm gefüllt werden: es nisten sonst dort Schlupf-
wespen, Schwaben und Spinnen in nicht zu bemeistern-
der Zahl. Der Herd muß guten Abzug haben, damit er
nicht raucht. Angenehm und in großen Hausständen un-
erläßlich ist ein nicht zu kleiner Nebenraum neben der
Küche zum Abwaschen, oder wenn dies in der Küche
selbst geschieht, zum Putzen der Messer, Schuhe usw.,
und als Speiseraum für die verschiedenen Dienstboten.
Es ist dies schon aus diesem Grunde anzuraten, damit
kein Unberufener die Küche betrete; es wird so dem
Naschen und den unvermeidlichen Streitigkeiten der ver-
schiedenen Leute vorgebeugt. Ä
In der Küche lasse man an den Wänden möglichst
viele starke, breite Bretter anbringen zum Aufstellen
aller nötigen Sachen, damit die Tische möglichst frei
bleiben. Es ist unbedingt nötig, daß ein Tisch vorhanden
ist, dessen vier Beine in Blechnäpfen stehen, welche mit
Petroleum gefüllt sind. Sonst kommt es vor, daß
Fleisch, Butter usw. in kurzer Zeit mit kleinen Ameisen
bedeckt ist, welche in fast allen Tropengegenden vor-
handen sind. Der Tisch steht am besten in der Mitte,
wenn der Raum es erlaubt, sonst aber so weit von der
Wand entfernt, daß durch überstehende Gegenstände nicht
eine Brücke zur Wand gebildet wird. Die übrigen Tische
können ohne Näpfe stehen. Der Küchenschrank, welcher
zur Aufnahme von Butter, Bratfett, Olivenöl, Brot, Zucker
usw. dient, muß ebenfalls mit allen vier Füßen in Pe-
troleumnäpfen stehen. Die Türen des Schrankes müssen
mit Fliegendraht versehen sein, damit Butter usw. luftig
Kücheneinrichtunz