Full text: Kochbuch für die Tropen

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Salate 
XIX. 
Salate. 
Wohl keine Speise möchte man in einem heißen 
Lande eher entbehren, als einen erfrischenden Salat. Täg- 
lich sollte ein gut bereiteter Salat auf dem Tische er- 
scheinen, besonders des Abends. Meist wird aber zu viel 
Essig zu seiner Zubereitung genommen, während mit dem 
Öl gespart wird. Man nehme stets reichlich Öl, da dies 
sehr nahrhaft ist und statt des Blut verdünnenden Essigs 
den Saft von frisch gepflückten Zitronen. Sind solche 
nicht zu haben, so sorge man wenigstens für prima Essig. 
Die in den Handel kommenden Produkte sind oft nur 
chemische Zusammensetzungen, bei dauerndem Gebrauch 
daher gesundheitsschädlich. Auch probiere man den Essig 
auf seine Stärke, damit der Salat nicht zu sauer wird. 
Ebenso muß auch das Öl von bester Qualität sein; es 
muß stets an einem möglichst kühlen Orte stehen, wenn 
es sich halten soll. 
Ein guter Salat muß stets frisch gepflückt sein. 
Dann muß er sorgfältig in frischem Wasser gewaschen 
und auf ein Sieb zum Abtropfen gelegt werden. Vor dem 
Zurechtmachen legt man die Blätter in ein reines Tuch 
und schwenkt dies so lange, bis die Blätter ganz trocken 
sind; denn wenn auch nur wenig Wasser in den Blättern 
bleibt, nehmen sie kein Öl an und dieses schwimmt frei 
umher. Für 4 Personen nehme man 3 Löffel voll Öl 
und rühre es gut durch. Dann tue man etwa einen Tee- 
löffel voll Salz in den Löffel, verrühre es mit Essig mittels 
einer Gabel, gebe diesen Essig dann über den Salat und 
rühre diesen nun tüchtig um. Man bereite den Salat aber 
erst kurz vor dem Essen, da er sonst zusammenfällt. 
Herings-, Polnischen oder Palmkohlsalat dagegen 
bereite man mehrere Stunden vorher zu, da diese Salate
	        
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