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Einleitung
pünktlich alle Vorbereitungen so trifft, daß die Hausfrau
ohne viel Zeitverlust und Anstrengung die nötigen An-
weisungen geben kann. Ich führe ein Beispiel an:
Um 7 Uhr werden Gäste erwartet und die Hausfrau
wünscht die Bereitung eines Ragouts zu überwachen — so
sage sie dem Koch, daß er punkt 6 Uhr — man halte auf
Pünktlichkeit — alles nötige bereit halte, die Zwiebel ge-
schnitten, Butter Mehl, Gewürz auf dem Tisch bereit,
verschiedene Löffel, auch ein reiner Teller dabei, und
daß das Fleisch fertig gedünstet sei. Bei so genauer An-
leitung macht er es das nächste Mal allein, und die
Hausfrau hat wenig Mühe gehabt. Wie oft ist es der
Fall, daß die Hühner für das Frikassee noch nicht gar
sind, das Fleisch der Schildkröte für die Suppe noch
hart, wenn die Tischzeit ganz nahe, da geht es natürlich
nicht ohne Aufregung ab. Die Hausfrau könnte aber ihre
Kräfte sparen und das Wohlbehagen der übrigen Haus-
genossen erhöhen, wenn sie es sich angelegen sein ließe,
— und es ist dies eine Hauptbedingung — die Leute zur
Pünktlichkeit und zur genauen Ausführung der Befehle
zu erziehen.
2. Sind Leute vorhanden, welche zwar etwas kochen
können, aber unselbständig sind, so beuge die Hausfrau
allen Unannehmlichkeiten vor, indem sie das Ansetzen
der Speisen überwache; sie tue alles, was die Leute nicht
verstehen, selbst und verlasse die Küche erst, nachdem
alles im Gange ist. Sie sage dem Koch, was er zur Über-
wachung der Speisen zu tun hat und was bis zum Ab-
kosten noch alles vorbereitet sein muß. Die Hausfrau
gehe dann vor dem Anrichten nochmals in die Küche,
Schmecke ab und erteile Anweisungen. Sie erziehe die
Leute dann so, daß sie allmählich die sich häufig wieder-
holenden Gerichte allein kochen können und auf münd-
liche Anweisungen, denen ein Abkosten folgt, kochen
lernen und daß sie selbst nur schwierig zu bereitende
Sachen selbst zu machen braucht.