Gemüse
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XV.
Gemüse.
Diesem Gegenstand kann nicht genug Aufmerksam-
keit geschenkt werden, denn in den Tropen ist die Ge-
müsekost. die zuträglichste. Vielen Personen widersteht
geradezu reichliche Fleischnahrung; wenn nun das Ge-
müse wässerig oder nachlässig gekocht ist, so mögen sie
auch dieses nicht essen. Es muß daher dafür gesorgt
werden, daß mindestens einmal täglich eine schmackhafte
und reichliche Gemüseschüssel gereicht wird. Es wird
dann auch weit weniger das Bedürfnis vorliegen, Bier
und Wein zu trinken; denn die allzu reichliche, oft mit
Pfeffer und Mixed pickles gewürzte Fleischkost regt das
Durstgefühl, welches ohnehin schon in den Tropen reich-
lich vorhanden ist, noch mehr an. Ausschließlich vege-
tarische Kost zu genießen, ist andererseits in den Tropen
nicht anzuraten; die meisten Personen, welche dies ver-
sucht haben, sind davon wieder zurückgekommen, da die
Widerstandsfähigkeit des Körpers entschieden darunter
leidet. Nach großen Strapazen stellt sich häufig bei ge-
sunden und kräftigen Menschen ein wahrer Heißhunger
ein, und dieser kann durch Gemüse allein nicht befriedigt
werden. Man koche daher das Gemüse mit Fleisch zu-
sammen, besonders wenn das letztere nicht die Eigen-
schaften hat, welche es zum Braten geeignet erscheinen
lassen. Vor allem aber koche man das Gemüse nicht in
Wasser ab, da dadurch die Hauptnährstoffe, die Salze,
verloren gehen, vielmehr dünste man es in Butter oder
Fett im eigenen Safte weich. Will man zum Gemüse eine
Sauce geben, so koche man es nur in wenig Wasser ab,
welches dann zur Sauce verwendet werden kann. ÄAller-
dings gibt es Gegenden, in denen es wenig Gemüse gibt
und man sich mit Konserven behelfen muß. So gut diese