Einlei tung
stellt. Die Hausfrau kontrolliere aber immer selbst den
Gummiverschluß, sonst ist der Inhalt gesundheitsschädlich.
Auf die Eingeborenen kann man sich dabei nicht verlassen.
Die Hauptsache ist, sich rasch zu helfen wissen; wenn
eine Sache fehlt, sie durch eine andere passende zu
ersetzen, oder doch das Gericht so zu bereiten, daß der
Wohlgeschmack erhalten bleibt. Kommt unerwartet Besuch,
so macht man. ein Zwischengericht oder eine Nachspeise;
nie lasse man den Gast merken, daß durch sein Kommen
eine Änderung eingetreten — zartfühlenden Menschen
wird dies peinlich sein.
Eine Europäerin wird dauernd in den Tropen nicht
selbst kochen können, sie ist im fremden Klima der An-
Strengung nicht gewachsen; man gebe sich da keinen
MNusionen hin. Die Tätigkeit einer Europäerin wird nur
darin bestehen können, den Koch oder was sehr selten ist,
die Köchin anzuleiten und nach ihrer Vorschrift kochen
zu lassen. Sind die Leute dazu nicht fähig, so leite man
sie an, alles so vorzubereiten, daß ein längerer Aufenthalt
in der heißen Küche für die Hausfrau selbst nicht nötig
ist, und falls sie selbst Hand anlegen muß, dies in mög-
lichst kurzer Zeit geschehen kann. Sie richte sich in der
Zeiteinteilung so ein, daß sie noch ein reines Kleid anziehen
und sich waschen kann, bevor das Essen aufgetragen wird.
Ist es nötig, daß die Hausfrau dauernd sich der
Küche annehmen muß, so ist es unerläßlich, daß ein
Petroleumofen verwendet wird, denn die Hitze des Herdes
auch mit Holzfeuerung kann nur kurze Zeit ertragen
werden. Scheint gar noch die Sonne auf das mit Well-
blech gedeckte Haus, so ist der Aufenthalt zur Mittags-
zeit dort kaum möglich, und selbst abends hält die Hitze
noch lange an; denn da in den Tropen die Abkühlung
des Abends nur eine geringe ist, so können auch die Ge-
bäude nicht schnell auskühlen.
Alle nötigen Arbeiten werden daher möglichst in
den frühen Morgenstunden vorgenommen werden müssen.