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verwendet werden, wenn nicht verstanden wird, dieselben
zuzubereiten. Der Gesundheitszustand würde in vielen
Kolonien ein besserer sein, wenn überall eine dem Klima
angepaßte Kost zu finden wäre... Meistens fehlt es auch
an Abwechslung in der Speisenfolge; hier kommen fast
täglich Hühner auf den Tisch, dort wird alles mit Tomaten
versetzt, so daß in kurzer Zeit Appetitlosigkeit sich ein-
stellt, der Anfang des meist so fatalen Kräfteverfalls.
Wo dauernd eine gute kräftige Kost vorhanden, wird
weniger Alkohol verbraucht werden und die Gesundheit
auch in dieser Weise gefördert. Denn wie mancher trinkt
mehr Bier und Wein als nötig wäre, nur um sein durch
mangelhafte Ernährung hervorgerufenes Schwächegefühl
zu bemeistern.
Treten nun Klimafieber, Dysenterie oder andere
Krankheiten auf und kann in der Rekonvaleszenz nicht
für kräftige und passende Nahrung gesorgt werden, so
sind oft dauernde Gesundheitsstörungen die Folge.
Daß man in den Tropen wenig essen oder sich gar
mit fleischarmer und magerer Kost begnügen soll, ist vor
allem ganz zu verwerfen. Im Gegenteil muß die Nahrung
eine reichlichere als in der Heimat sein und Fleisch und
gutes Butterfett darf nicht gespart werden. Natürlich soll
ein jeder selbst wissen, was ihm gut ist. Einem zur Kor-
pulenz Neigenden ist zu viel Fleisch nicht heilsam, da
das Durst- und Hungergefühl zu kräftig angeregt wird.
Er wird also bedacht sein müssen, mehr fettreiche Kost
zu sich zu nehmen. Da aber die Weißen in den Tropen
abmagern, so ist einer kräftigen, schmackhaften Kost nach-
drücklich das Wort zu reden, damit die namentlich bei
Frauen unvermeidliche Blutarmut nicht zu schnell fort-
schreite.
Auch ein anderer Umstand ist es, warum ich allen
jungen, in die Tropen ziehenden Hausfrauen das Studium
des Kochbuches empfehlen möchte. Durch das Interesse,
welches dasselbe für den Haushalt wecken kann, wird
Einleitung