Geflügel
fressen, sowie die Fliegen, die sich an den Fischgräten
sammeln. Hühner und Enten müssen aber getrennt ge-
halten werden, falls nicht ein sehr großer Raum zur Ver-
fügung steht. Denn die Enten sind sehr unsauber und
gefräßig, so daß die Hühner dadurch mit dem Futter zu
kurz kommen. Jedenfalls gebe man den Tieren so viel
sie fressen wollen, damit der Zweck des Fettwerdens er-
reicht wird. Kranke Hühner und Enten töte man sofort
und vernichte sie. Besonders augenkranke Hühner stecken
sehr bald die andern an.
Sehr wichtig ist es auch, daß das Geflügel, welches
zum Mittagessen verzehrt werden soll, schon am Abend
vorher geschlachtet, aber nicht ausgenommen wird. Man
hänge das geschlachtete Tier an einen luftigen Ort, wo
Ratten und Katzen es nicht erreichen können. Für das
Abendessen schlachte man das Geflügel am frühen Morgen
und hänge es möglichst in den Wind, ohne daß es von
Sonnenstrahlen getroffen wird. Es empfiehlt sich auch,
das Geflügel, nachdem es gerupft ist, in die grünen Blätter
der Papaia oder Mamiapple zu wickeln, da diese durch
ihren Pepsingehalt das Fleisch mürbe machen. Läßt man
das Geflügel einige Stunden in diese Blätter gewickelt
liegen, so ist es in der Tat zarter. Für Truthühner oder
Perlhühner gilt alles über das Huhn Gesagte, auch sind
dieselben Rezepte zu benutzen.
Frisch geschossenes wildes Geflügel kann man bis zum
nächsten Tage hängen lassen, doch darf es nicht gerupft
und ausgenommen sein. Ist es schon einige Zeit herum-
getragen worden, so muß es schnell gereinigt und für die
nächste Mittagsmahlzeit bereitet werden. Kann man es
nicht gleich verwenden, oder ist reichlicher Vorrat noch
vorhanden, so ist das Geflügel im gebratenen Zustande,
an luftigem, geschütztem Orte aufbewahrt, nach 24 Stun-
den noch brauchbar.
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