Geflügel
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XII.
Geflügel.
Viele Tropenreisende bekommen schon einen Schauer
bei dem Wort Huhn! Tatsächlich kommen auch in vielen
Gegenden, wo es kein anderes Fleisch gibt, täglich 1—2mal
Hühner auf den Tisch. Da die Zubereitung meist die
gleiche ist, so muß sich natürlich bald Widerwille ein-
stellen, besonders da die Hühner, die erst kurz vor der
Zubereitung geschlachtet werden, gewöhnlich zähe sind.
Vor allem gilt es, dafür zu sorgen, daß man gut gefütterte
Hühner hat und nicht solche zu schlachten, die eben ein
Eingeborener gebracht hat. Gleichviel, welcher Rasse die
Eıngeborenen angehören mögen, nirgends verstehen sie
es, Hühner zu züchten; diese laufen stets frei umher und
suchen sich kärgliches und unsauberes Futter. Man richte
sich also selbst einen kleinen Hühnerhof ein, welchen man
mit sauberem Sand bestreut. Als Schutz diene ein Häus-
chen, das aus Kisten gemacht werden kann. Alle Trink-
und Freßnäpfe müssen täglich mindestens einmal, und zwar
mit kochendem Wasser gereinigt werden. Im Trinknapf
muß ein Stückchen Holzkohle liegen. Als Futter gebe
man den Hühnern allen Abfall aus der Küche; sollte dies
nicht genügen, so füttere man Mais, Reis oder was sonst
in der betreffenden Gegend gerade am billigsten zu haben
ist. Zur Not kann man auch ab und zu Kokosnuß füttern,
aber nicht zu oft, da das Fleisch leicht danach schmeckt.
Falls ein Stückchen Land für die Hühner nicht zu haben
ist, so benütze man eine dafür hergerichtete Kiste. Natür-
lich kann man die Tiere nicht so lange in dieser lassen,
wie in einem Hühnerhof, immerhin sind die Hühner schon
wesentlich besser, wenn man sie auch nur 8 Tage gut füttert.
Hat man Enten, so füttere man außer den oben an-
gegebenen Abfall auch noch den von Fischen, den sie gern