Fleisch 135
müssen sie auf einem sauberen Tisch mit einem Brett
bedeckt und dieses mit Gewichten belastet werden, damit
aller Pökelsaft ablaufen kann, was ca. !/z2 Tag dauert. Dann
erst‘ hängt man die Speckseiten in den Rauch, wo man
sie 8 Tage hängen läßt. Dann kann man sie benutzen.
G. Wurstbereitung.
Auch in den Tropen kann man sehr gut wohlschmeckende
Wurst selbst herstellen. Freilich hält sie sich nicht lange;
man muß sogar sehr vorsichtig sein, denn, wenn verdor-
bene Wurst genossen wird, kann leicht Vergiftung ent-
stehen. Es macht aber immer viel Spaß, ein Wurstessen
zu veranstalten, und die aufgewendete Mühe ist dann reich
belohnt. Vor allem sorge man dafür, daß die Därme recht
gut gereinigt werden, und zwar sobald das Schwein auf-
geteilt ist. Sie müssen ihres Inhaltes entleert und so oft
mit warmem Wasser durchspült werden, bis sie ganz
tadellos sauber sind. Dann läßt man sie noch bis zum
Gebrauch in kaltem Wasser liegen. Die Farce wird mit
der Hand oder einem Trichter in die Därme gefüllt, und
diese werden dann etwa 20 cm lang abgebunden.
Blut- oder Leberwurst, die sich 24 Stunden halten soll,
muß 1—2 Tage im Rauch hängen.
Mettwurst zu machen, ist nur dann ratsam, wenn man
gute Übung im Pökeln hat. Hierzu gehören auch Rinder-
därme.
Man kocht die Würste in einem weiten Topf in heißem
Salzwasser recht langsam ca. !/2—1 Stunde. Es ist darauf
zu achten, daß sie nicht zu schnell kochen, auch steche
man öfters mit der Gabel hinein, damit die Würste nicht
olatzen. Die Brühe kann für Hülsenfrüchte-Suppe benutzt
werden.
Die Würste werden warm aufgetragen, der Rest am
nächten Tage kalt verzehrt. Will man eine Anzahl länger
aufbewahren, so räuchere man sie möglichst bald. In