Vorwort
VII
Vorwort zur 2. Auflage,
Schneller als ich gedacht, wurde ich veranlaßt, eine
2, Auflage des Kochbuches für die Tropen vorzubereiten.
Es ist mir dies ein Beweis, daß der Versuch, jungen,
in den Kolonien oder dem Ausland wirkenden Hausfrauen
einen Ratgeber für die erste Zeit ihres Aufenthalts in die
Hand zu geben, nicht fehlgeschlagen ist. Zahlreiche Briefe
aus allen Ländern sagen mir, daß das Kochbuch von Nutzen
war und noch ist. Es freut mich dies um so mehr, da es
mir ein Zeichen ist, daß meine jahrelange Arbeit keine
vergebliche war. Zwar mögen dem Buche noch manche
Mängel anhaften, aber es soll kein Buch zum Kochen
lernen sein, Kochen kann man überhaupt durch ein Buch
nicht lernen, es will geübt sein.
Eine Hausfrau, welche nach den Tropen übersiedelt,
sollte die Heimat nicht verlassen, ohne gründlich kochen
gelernt zu haben. In jeder Stadt gibt es jetzt gute Haus-
standsschulen, wo viel gelernt werden kann. Am besten
lernen junge Kolonistinnen aber auf einem größeren Land-
gut, da die Verhältnisse über See mehr einem Land- als
Stadthaushalt ähneln und vor allem auf dem Lande die
nützliche Verwendung aller Produkte gelernt werden kann.
Was die Maße anbelangt, so habe ich meistens das Quantum
für 4 Personen gerechnet. Der Appetit der verschiedenen
Menschen ist aber so ungleich, daß eine tüchtige Hausfrau
bald selbst herausfinden wird, welche Quantitäten sie be-
rechnen muß. Bei vielen Tropenärzten und Hygienikern
habe ich mit der Herausgabe des Buches Anklang gefunden,
so daß ich annehme, das es auch in tropenhygienischer
Hinsicht von Nutzen sein kann. Denn der beste Arzt kann
nicht helfen, wenn seine Anordnungen nicht durch richtige
Diät des Patienten unterstützt werden. Eine jede Tropen-
hausfrau sollte das Gebiet der Küche nicht zu gering achten,