Fleisch
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27. Frikassee von Ochsenzungen.
Man kocht eine Ochsenzunge in Wasser, dem gut Salz
zugesetzt wurde, weich, zieht sie ab und schneidet sie in
Scheiben.
Dann schwitzt man eine Zwiebel mit einem Löffel
Mehl und 2 Löffel Butter gelb, gießt Fleischbrühe daran,
läßt alles gut durchkochen, salzt es, preßt den Saft einer
halben Zitrone daran und legt die Zungenscheiben hinein.
Nachdem diese eine Zeitlang in der Sauce gezogen haben,
passiert man sie durch ein Sieb und verrührt 2—4 Ei-
dotter, je nach Größe derselben, daran.
Hat man Gäste, so öffne man eine kleine Dose Cham-
pignons und tue sie mit den Zungenstücken in die
Sauce. Hat man reichlich Fleisch oder Geflügel, so
mache man kleine Klößchen und lege sie in die Sauce,
nachdem sie in Fleischbrühe oder Wasser gekocht wurden.
Auf einer großen Schüssel macht man einen Rand
von gebuttertem Reis, füllt das Frikassee in die Mitte und
garniert den Rand, falls sie zu haben sind, mit Krabben
und mit in Butter gebackenen Semmeldreieckchen.
Dieses Zungenfrikassee, in das man nebst den Klöß-
chen, oder an Stelle dieser, gekochtes Gahirn, das in
Würfel von Nußgröße geschnitten wird, legen kann, wird
bei jeder Gesellschaft als Zwischengericht dienen können,
wenn nur die Sauce mit Sorgfalt bereitet wird.
Auch kann man Zunge und Gehirn auf dieselbe Weise
mit einer Ragoutsauce bereiten und zur Abwechslung
mit einem Makkaronirand umgeben.
28. Gebackene Ochsenzunge.
Ist eine schon gekochte Ochsenzunge für eine Mahl-
zeit zu groß, so legt man die Hälfte zum Abendessen
zurück. Man wendet die Scheiben dann in Ei und Semmel-
krumen und bäckt sie in heißem Fett goldbraun. Als
Beilage zu Gemüse sehr zu empfehlen oder als Vorspeise
mit einer Remouladensauce.