Fette 87
Aufmerksamkeit geschenkt werden; denn nur die Zube-
reitung der Speisen mit tadellosem Fett macht es dem
Europäer möglich, diese mit Appetit und Wohlbehagen
zu verzehren. Schon der Geruch von schlechtem Fett
kann vollständig den Appetit verderben.
Man muß daher darauf bedacht sein, daß man in
Gegenden, in denen keine Butter erzeugt wird und Dosen-
butter nur zu hohen Preisen zu haben ist, genügenden
und guten Ersatz aus den Landesprodukten sich beschafft.
Dort, wo tierisches Fett nicht erhältlich ist, bediene man
sich des Pflanzenfettes, denn ohne Fett kann der Körper
nicht bestehen. Etwas wird überall zu finden sein, nur
muß man darauf bedacht sein, daß das Fett oder Öl durch
Abklären genieß- und haltbar gemacht wird.
1. Fettabfall zu verwerten.
Das überflüssige Fett vom Fleisch schneide man ab,
lege es in einen Steintopf und überstreue es mit Salz.
Bevor das Fett verderben kann, wird es ganz klein ge-
schnitten und unter Zusatz von Milch oder Wasser aus-
gebraten. Durch das Wasser oder die Milch wird das Fett
reiner im Geschmack, man nehme daher genügenden Zu-
satz. Nach dem Ausbraten wird das Fett durch ein Sieb
gegossen. Am nächsten Tage nimmt man das festgewor-
dene Fett ab und gißt den Bodensatz fort.
Das Fett, das man von Brühe oder Braten abschöpft,
kann man für Gemüse gut verwenden; es muß in einem
besonderen Topf aufbewahrt werden.
Nicht mehr ganz tadelloses ausgelassenes Fett koche
man mehrmals mit Milch oder Wasser auf und füge etwas
Natron hinzu. Dann gieße man das Fett sorgfältig vom
Bodensatz ab.
2. Rinderfett.
Das Fett wird ganz klein geschnitten und mit Milch,
in Ermanglung solcher mit Wasser, aufs Feuer gebracht
und ausgekocht, bis alles Fett ausgebraten und die Milch