Full text: Tropenvademecum

J. Abschnitt. 
Regeln für SErnährung von Reisenden 
und Truppen in den Tropen. 
In Ländern, in denen es der klimatischen und atmo—⸗ 
sphärischen Einflüsse, der ungewohnten Strapazen und un— 
erwarteten Leiden, auf Reisen und Erpeditionen im Frieden 
und Kriege so viele gibt, verlangt der Magen unbedingt mehr 
sein Recht, als bei den gewöhnlichen Ausflügen, ja Gebirgs⸗ 
touren im Heimatlande; nur müssen bei seiner bevorrechtigten 
Behandlung mehr Vorsichtsmaßregeln beobachtet werden. Aber 
gerade das Außergewöhnliche der Verhältnisse in den Tropen— 
gebieten scheint in dieser Beziehung zur Vernachlässigung der 
gewöhnlichsten Gesundheitsregeln zu verleiten und alle Folgen 
dieser Sorglosigkeit in der Behandlung des Hauptorganismus 
werden dann ohne weiteres auf Rechnung des widrigen 
Klimas gesetzt, wie schon früher erwähnt. 
Bei der Ernährung des Körpers, dessen gesundheitliches 
System und zweckdienliche Art auch die Frische des Geistes 
mit bedingt, waltet selten die nötige Vorsicht ob und wird 
von Neulingen vielfach in jeder Hinsicht schwer gesündigt. 
Ich möchte hier gleich erwähnen, daß in kulinarischer Be— 
ziehung die sonst in Kolonialangelegenheiten wohl maßgebenden 
Engländer für uns die schlechtesten Lehrmeister sind. Ihre 
Vorliebe für ein Uebermaß von erhitzender Fleischkost, mehr 
oder weniger schwer verdaulicher Kartoffeln und schwerer 
Getränke (Sherry, Whiskey, Brandy, Cocktail) empfiehlt sich 
in keiner Beziehung zur Nachahmung. Als allgemeinen
	        
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