IV. Abschnitt. Bekleidung, Ausrüstung ꝛc. 49
sattel) zu tun hat; in den übrigen Ländern mehr Maultiere
und Esel als Pferde in Betracht kommen. Einrichtung der
Bügel s. S. 45. Kandare ist bei meist widerspenstigen,
gerittenen Maultieren sehr nötig; bei gerittenen Pferden ist
Pelham, bei allen rohen Tieren eine gute Doppeltrense vor—
zuziehen.
Die Bewaffnung der Truppen ist vorgeschrieben.
Daß im südafrikanischen Kriege die am Degen kenntlichen
Offiziere von den Buren besonders aufs Korn genommen
wurden, und daß deutsche Offiziere in Südwestafrika zum
Gewehr oder Karabiner greifen mußten, ist wohl meist auf
die Verhältnisse der afrikanischen Kriegführung zurückzuführen.
Auch in den Kriegen in Süd- und Zentral-Amerika waren
meine Offiziere fast ausnahmslos mit Gewehren bewaffnet,
veil diese „Esperadores“ sich in jeder Truppe in großer,
fast überflüssiger Zahl befanden. Auf europäischen Schlacht—
feldern wird es wohl selten, nur in langdauernden Feuer—
stellungen oder, um die Truppe durch persönliches Beispiel
anzufeuern, vorkommen, daß Offiziere zum Gewehr greifen,
also eine Ausnahme bilden.
Für Reisende diene als Verteidigungswaffe ein
Parabellum, Mauser, Browning oder Roth-Sauer“); ohne
diese Waffe darf man sich in tropischen Ländern allein nie
vom schützenden Dach oder Lager entfernen. Die Wahl der
Jagdausrüstung richtet sich nach Land, Stellung, Lieb—
haberei und Mittel des Reisenden. Für Jagd auf Hochwild,
Dickhäuter, Raubtiere ist Repetierbüchse von 9 min mit
Nickelmantelgeschoß und Ladung von rauchschwachem Pulver,
für niedere Jagd Doppel- oder Büchsflinte von 11 512 mm
zu wählen. — Die Patronen-Blechbüchsen sind zu verlöten,
da das Tropenklima das genannte Pulver leicht zersetzt.
Als Standhauer, auch zum Durchhauen der Lianen ꝛc. im
Dickicht (Machete) nehme man das sogenannte Wißmanmesser.
*) Dingeldey & Werres, J. P. Sauer, Filiale Berlin, Jägerstr. 509/60.