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Tropenvademecum.
wvältigen kann. — Die besten, auf den Boden gelegten
Gummi-, Luft- oder Korkmatratzen wirken ungesund. —
Für kleine Expeditionen von kurzer Dauer genügt dagegen
das Mitnehmen eines Schlafsacks*) mit Moskitonetz,
wasserdichten Decke und Windleuchter. Ich habe allerdings
oft, in eine Decke gehüllt, auf bloßer Erde gelegen, höchstens
ein Schaffell als Unterlage benutzt; ich kann aber nicht sagen,
daß dies meiner Gesundheit, meinem Rheumatismus besonders
zuträglich war.
Besser wie auf dem Boden ruht sich in einer Hänge—
matte, dieser schlauesten Erfindung zum Genusse der Ruhe
in mehrfacher Gestalt, die Zuversicht des Reisenden in den
hispano⸗amerikanischen Ländern, in glücklicher Sicherheit über
dem Schmutz einer Schlafstelle und außerhalb des Bereiches
bon Ungeziefer. Es ist aber nicht Jedermanns Sache, in
einer Hängematte zu schlafen; außerdem gibt es in den
Sierren jener Länder oft keine geeigneten Bäume zum Auf—
zängen; ebenso unbenutzbar sind dazu die niedrigen Lehm—
oder Steinhäuser der Inder.
Ein mehrschichtiges, engmaschiges, 2 Meter hohes, im
Auflager des Bettes durch feste Leinwand verstärktes Mos⸗
kitonetz, auch Moskitoschleier außerhalb des Bettes, sind
für Forschungsreisende besonders ein dringendes Bedürfnis,
auch für alle anderen Reisenden (Malariakranken) anzuraten,
um sich stets zur Erhaltung der Gesundheit gegen Moskitostiche
zu schützen.
Die Reitausrüstung beschafft man nach Wunsch und
Gewohnheit am besten im Heimatlande in bezug auf Qualität
und Billigkeit. Die Satteldecke muß besonders recht weich
sein; auf langen Touren leidet der Reisende qualvoll durch
hart gewordene englische oder landesübliche sog. mexikanische
Sättel. Die Gurte müssen fest und sicher einzuschnallen, auch
nicht zu lang sein, da man es in China mit Ponys (Pony—
*) Bei Ferd. Jacob, Köln a. Rhein, Minoritenstr.