IV. Abschnitt. Bekleidung, Ausrüstung ꝛc. 41
Glänzender Zierrat an der Truppen-Kopfbedeckung
bverrät seine Träger schon auf weite Entfernungen. Diese
FErwägung führte die preußischen Truppen schon 1866 zur
Schwärzung der Helmadler; sie war auch Veranlassung zur
Benutzung des Helmüberzugs und der abnehmbaren Helm—
pitzen. 1870,71 waren die französischen Offiziere durch die
mehrfachen Litzen und Stickereien an den Käppis genau von
den Mannschaften zu unterscheiden. Die Tropenhelmadler,
großen Schlapphutkokarden und silberne bezw. goldene Litzen—
händer an denselben wirken ebenso schädlich wie die Helmadler.
Meiner Ansicht nach wird eine militärische Kopfbedeckung
zebildet durch einen niedrigen Helm aus Leder (nicht Kork,
eher Holzspahn mit gewisser Flüssigkeit getränkt), Vor- und
Hinterschirm, alles mit grauem Tuch überzogen, auch die ab—
nehmbare Spitze (Verschlußdeckel); keine Schuppenketten,
sondern Kinnriemen von grauem Leder, mit durchlaufender
Ventilation, besonders an den Schläfen. Der Vorderschirm
muß aufklappbar sein, um bei Rekognoszierungen mehr und
leichter zu sehen, bei Kühle mehr Luft zu geben. Die
Schläfe werden durch gefütterte Lederbuckel zu beiden Seiten
des Vorderschirms besonders geschützt.
Bei dem Reiseanzug wie der Felduniform kommt
Farbe, Stoff, Form und Länge in Betracht.
Nach französischen Untersuchungen rangieren die Farben
der Bekleidung ihrer Sichtbarkeit wie folgt: weiß (bei Nacht
unsichtbar), hellblau, krapprot, grün, dunkelbraun, grau und
gelbbraun. Nach längeren Versuchen in Deutschland hat man
iür Uniformstoffe im Winter (im Sommer Khakifarbe) die
feldgraue Farbe angenommen. Auch die amerikanischen
Truppen tragen dunkelgraue Uniformen; mir scheint aber,
venn nicht grüne, auch dunkelbraune, besonders blaugrüne
Farbe des Anzugs am besten zum Grün der Wälder, dem
Braun der Felsen und Steppen zu passen
Der Rock, besonders beim Reitanzug, muß kurz, litewka—
irtig, weit, bequem, hinten mit Gurt versehen, ein- oder zwei—⸗