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Tropenvademecum.
die niedrigen mit breitem Rande) für Reisende und Mann—
schaften, da sie beim Durchqueren von Dickicht und Wäldern
von jedem heimtückischen Zweig heruntergeschlagen werden;
Regen macht sie schwer, längerer Gebrauch leicht brüchig und
formlos; im Gefecht sind sie leicht erkennbar.
Im südafrikanischen Feldzuge zog jeder englische
Khakihelm, der über einer Deckung sichtbar wurde,“) sofort
das Feuer des Feindes auf sich, während der niedrige, un—
auffällige Burenhut, die Mützen der Japaner im ostasiatischen
Kriege sich besser bewährten. — Während man deutscherseits
die Truppen der ostasiatischen Expedition im sub—
tropischen Klima mit khakifarbenen Helmen (Spitze und
Reichsadler abnehmbar) und Tschakos ausrüstete, führte man,
den preußischen Traditionen entgegen, für die Afrika—
Truppe den Schlapphut, Uniformshut aus Haarfilz, ein.
Dieser Schlapphut, mit einfachem oder doppelten Kopf, von
dunkelgrauer Schmutzfarbe, schützt, innen mit Gras und
Blättern ausgepolstert oder angefeuchteter Strohkappe ver—
sehen, das Gehirn vor Sonnenhitze, fällt im Dickicht nicht
ieicht herunter, schmiegt sich leicht der Form des Nackens an,
kann jede Form annehmen, wenn der Filz von guter Be—
schaffenheit ist, und wehrt evtl. Regen und Fliegen ab. Aber
bei allen Vorteilen des Schlapphutes für den Reisenden,
kann man nicht sagen, daß er eine militärische Kopfbedeckung
bildet; nach meinen Erfahrungen hitzt der Filz, selbst bei
Luftlöchern, ist zu schwer und wird eine Last, wenn er Regen
eingesaugt hat.
Bei kriegerischen Expeditionen trug ich stets ein leichtes
Käppi mit breitem Lederschirm und Nackenschutz; bei geheimen
Regierungsaufträgen, wie nach der Grenze von Ecuador,
oder Rekognoszierungsritten in den Urwäldern usw. im
Tropenzivil doppelten Panamahut, darunter auf dem Kopf
ein angefeuchtetes Leinentuch.
5) Kriegsgeschichtl. Einzelschriften Heft 34/35. S. 59.