38
Tropenvademecum.
Unterzeug empfiehlt sich baumwollener Trikotstoff, der den
Luftzutritt ermöglicht, den Schweiß leicht aufsaugt und Ueber—
wärmung wie Kältegefühl nach heftiger Transpiration vor—⸗
beugt, wie man sie bei Leinen und Seide empfindet. Wolle,
wie z. B. bei den sogen. Jägerhemden, schrumpft bei der
meist nicht sorgfältigen Wäschebehandlung jener Gegenden
sehr ein, hitzt und übt einen in den Tropen sehr empfindlichen
Juckreiz auf die Haut aus (s. roter Hund S. 19). Man
trage daher Unterjacken und Unterbeinkleider (Reithose) aus
Mako-Baumwolle, ungebleichter Baumwolle D. R. P.; Netz—⸗
jacken, die ich nicht erprobt. Wenn man gewohnt ist, seidenes
Unterzeug zu tragen, verwende man statt Seide Baumwollen⸗
Battist; er trägt sich leicht und angenehm. Die oben er—
wähnten, allein zu tragenden Trikothemden läßt man aus
Mako-Baumwolle, mit Doppelbrust (ausreichender Schutz gegen
Erkältungen) und langen Aermeln fabrizieren.“)
Als Strümpfe sind graue oder naturfarbene, dünne,
baumwollene Socken, sogen. Reisesocken aus Natur-Mako mit
dehnbarem Rand, Schlauchgewebe, bis über die Mitte des
Unterschenkels reichend, möglichst zahlreich mitzunehmen.
2. Der Lager- und Schlafanzug. Der Haus- und
Lageranzug besteht aus Sporthemde (morgens und abends
auch mit der sogen. Jäger- oder Uniformweste), Hose, mög—
lichst weit, ohne Schlitz, durch Quastenschnüre um die Hüften
festgehalten, baumwollenen starken Strümpfen, kalbledernen,
doppelsohligen Schuhen und passender Kopfbedeckung, am
besten Strohhut, westafrikanische Lagosmützen. Auch werden
Tropenmützen aus weißem Köper oder Khaki-Drill, mit großem
naturfarbenen Lederschirm (nicht Lack) und abknöpfbarem
Oberteil (Wäsche) getragen. Der oft übliche türkische Fez ist
ganz unpraktisch, weil er die Ausdünstung des Kopfes hindert.
*) Der erfahrene Afrikareisende Dr. E. Zintgraff empfiehlt die Anti—
Jägerhemden von Dr. Lahmann; auch die aus ägyptischer Baumwolle
hergestellen Hemden Modell „Afrika“, von der Firma J. G. Schaar—⸗
schmidt in Stuttgart, Marienstr. 14.